Erstmals bekennt sich ein Bundespräsident zur Schweizer Startup-Szene. Johann Schneider-Ammann stattete am Montag dem Zürcher Jungunternehmen Knip einen Besuch ab. Die Visite war Bestandteil des ersten Swiss Fintech & Digitization Day. 

Auf Einladung des Verbands Schweizer Finanz-Startups und der Schweizerischen Bankiervereinigung besuchte Bundespräsident Johann N. Schneider-Ammann am Montag die in Zürich ansässige Firma Knip. Das Unternehmen ist gemäss eigener Einschätzung eines der erfolgreichsten Beispiele Schweizer Gründungen und gilt als Leuchtturm der europäischen FinTech-Szene.

Im Jahr 2013 hatte Dennis Just Knip gegründet. Heute beschäftigt das Unternehmen bereits 100 Mitarbeiter und verbreitet eine App, mit der Verbraucher digital ihre Versicherungen verwalten und optimieren können. In der Zwischenzeit ist Knip auch in Deutschland aktiv, wo die App mit einer halben Million Downloads heute Marktführerin ist.

Noch im Hintertreffen

Schneider-Ammann informierte sich am Nachmittag in mehrstündigen Hintergrundgesprächen und einem öffentlichen Panel-Talk über die Anliegen der Wirtschaftsvertreter und lobte deren Engagement: «Mich begeistern diese Entwicklungen sehr, es ist wichtig, dass die Schweiz hier spitze wird.»

Schneider-Ammann hob zudem die Bedeutung von Firmengründungen für den Wirtschaftsstandort hervor und mahnte: «Wir wissen, dass wir gegenüber anderen Fintech-Standorten, vor allem gegenüber London, im Hintertreffen sind!»

Fehlendes Know-how

Dies bestätigt Knip-CEO Just: «Die Schweiz ist ein guter Ausgangspunkt, doch mit Finanzierungen im zweistelligen Millionenbereich kommt man hier schnell an die Grenzen. Vielen Investoren – wie den Kantonalbanken – fehlen Know-how und Motivation, um ein Unternehmen international gross zu machen.»

Bei Knip gelang dies erst nachdem mehrere internationale Investoren aus den USA, den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz gemeinsam investierten. Insgesamt über 15 Millionen Franken kamen zusammen – die grösste Finanzierung, die je ein Schweizer Fintech erhalten hat, wie auch finews.ch berichtete.

Alle sind betroffen

Am Nachmittag nahm der Bundespräsident an einer Diskussionsrunde mit Vertretern verschiedener Schweizer Fintech-Unternehmen und Investoren teil. Im Vorfeld betonte Schneider-Ammann: «Man kann die digitale Welt nicht mehr ignorieren, es gilt, sie zu gestalten. Jeder ist betroffen: Die Taxifahrer durch Uber, die Hoteliers durch AirBnB.»

Folgt mehr.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.3%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.9%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.38%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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