Ein deutscher Bankier mit einem engen Bezug zur Schweiz hat sich überraschend an der Finanz-Boutique Bellevue Group beteiligt – und avanciert zum zweitgrössten Aktionär. 

Der deutsche Bankier Jörg Bantleon hat sich mit mehr als 10 Prozent an der in Küsnach am Zürichsee ansässigen Bellevue Group beteiligt, wie das Unternehmen am Dienstagabend auf Grund einer Pflichtmitteilung bekanntgab. Bantleon ist der Gründer und Besitzer der in Zug ansässigen Bantleon Bank, die auf Anleihenanlagen spezialisiert ist. 

Jörg Bantleon hält indirekt via seiner Bantleon Bank 10,03 Prozent der Stimmrechte und des eingetragenen Aktienkapitals der Bellevue Group. Dies entspricht 1'350'000 Namenaktien und Stimmrechten; die börsengesetzliche Meldeschwelle überschritt Bantleon am 6. Mai 2016. 

Mit Sparkassen ein Vermögen verdient

Die Bantleon Bank wurde im Dezember 1991 als Spezialistin für sicherheitsorientierte Anleihenportfolios gegründet. Anfangs zählten vor allem die risikoaversen deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken zu den Kunden. Seit 2000 legt Bantleon eigene Publikumsfonds für institutionelle Anleger auf.

Ab Juli 2009 wurden einzelne Fonds schrittweise auch zum Vertrieb an Privatanleger zugelassen. Per 31. Dezember 2015 verwaltete die Bank insgesamt 11 Milliarden Franken, davon rund 1,3 Milliarden Franken von Privatkunden. Das Unternehmen beschäftigt 45 Personen und besorgt die Kapitalverwaltung über die Bantleon AG in Deutschland.  

Veränderungen im Aktionariat

Für die Bellevue Group erschliessen sich mit diesem neuen Grossaktionär zweifelsohne neue Vertriebsmöglichkeiten in Europa; darüber hinaus kann sie ihre Produktepalette signifikant ausbauen. Bedeutendster Bellevue-Aktionär ist nach wie vor Bellevue-Gründer Martin Bisang mit rund 20 Prozent, neu gefolgt von Jörg Bantleon mit seinen gut 10 Prozent, dann Jürg Schäppi mit gut 9 Prozent sowie Daniel Schlatter mit knapp 5 Prozent.

 

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