In den vergangenen sechs Jahren hinkte das Dividendenwachstum in Europa allen anderen Teilen der Welt hinterher. Jetzt hat sich das Blatt gewendet, wie Alex Crooke von Henderson Global Investors feststellt.

Weltweit stiegen die Dividenden im ersten Quartal 2016 um 2,2 Prozent auf 218,4 Milliarden Dollar. Doch das Wachstum fiel regional gesehen höchst unterschiedlich aus, wie aus dem neusten Henderson Global Dividend Index hervorgeht.

Der Henderson Global Dividend Index (HGDI) kletterte in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 4,7 Milliarden Dollar und erreichte mit 158,8 den höchsten Stand seit zwölf Monaten. Am besten schnitten Japan, Nordamerika und Kontinentaleuropa ab, während das Vereinigte Königreich, Asien und die Schwellenländer deutlich zurückfielen.

Das Bild hellt sich auf

In den vergangenen sechs Jahren hinkte das Dividendenwachstum in Kontinentaleuropa allen anderen Teilen der Welt weit hinterher. Durch die anhaltenden Auswirkungen der globalen Finanzkrise und, in ihrem Gefolge, die langwierige Schuldenkrise in Europa war es für die Unternehmen sehr schwer, Wachstum zu generieren.

«Im vergangenen Jahr begann sich das Bild jedoch spürbar aufzuhellen, und wir sind zuversichtlich, dass sich die Lage 2016 weiter verbessern wird», sagt Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors.

Die wichtigsten Fakten

  • Die weltweiten Dividenden stiegen im ersten Quartal auf ausgewiesener Basis um 2,2 Prozent auf 218,4 Milliarden Dollar; das zugrunde liegende Wachstum betrug 3,1 Prozent.
  • Der HGDI kletterte auf 158,8 und erreicht damit den höchsten Stand seit einem Jahr.
  • Die Sonderdividenden verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
  • Wechselkursbewegungen hatten in den meisten Teilen der Welt nur einen unbedeutenden Effekt,
    Japan, Nordamerika und Europa belegten die vorderen Plätze,
  • Die Schwellenländer, die asiatisch-pazifische Region (ohne Japan) und das Vereinigte Königreich schnitten deutlich schwächer ab.
  • Kontinentaleuropa startete sehr gut ins Jahr: Das ausgewiesene Wachstum betrug 10,8 Prozent, das zugrunde liegende Wachstum 3,6 Prozent.
  • Deutschland und Frankreich verzeichneten beide ein erfreuliches Wachstum, in Spanien sanken die Ausschüttungen jedoch. Die Dividenden in der Schweiz gingen, bedingt durch den schwächeren Franken, leicht zurück.
  • Henderson erwartet für 2016 einen Anstieg der globalen Dividenden um 3,9 Prozent auf 1,18 Billionen – das entspräche einem zugrunde liegenden Wachstum von 3,3 Prozent.

Der Dollar stieg 2015 gegenüber fast jeder anderen Währung und verdeckte dadurch das Dividendenwachstum in allen Teilen der Welt. Im ersten Quartal 2016 war der Dollar zwar in vielen Fällen immer noch stärker als ein Jahr zuvor, doch der Effekt von Währungsbewegungen fiel seit nahezu zwei Jahren jedoch geringer aus.

Hohe Sonderdividenden in den USA und Hongkong

Die Sonderdividenden verdoppelten sich gegenüber dem Vorjahr beinahe und liessen das ausgewiesene Wachstum um fast vier Prozentpunkte steigen. Besonders hohe Sonderdividenden flossen in den USA und in Hongkong.

«Das erste Quartal 2016 hat in Kontinentaleuropa für die Dividenden eine relativ geringe Bedeutung. Die Signale für das äusserst wichtige zweite Quartal, in dem die europäischen Unternehmen den grössten Teil ihrer Ausschüttungen leisten, waren jedoch ermutigend», so Alex Crooke weiter.

Globales Denken diversifiziert die Risiken

Eine globale Perspektive half den europäischen Anlegern, weiter von einem rapiden Dividendenwachstum zu profitieren, während die eigenen Länder in der Flaute steckten. Ein solches globales Denken diversifiziert Risiken, und das nicht nur geografisch, sondern auch bei der Branchenaufteilung.

«Wir erwarten für 2016 ein etwas geringeres weltweites Dividendenwachstum als 2015. Starke Zuwächse in Japan, Nordamerika und Kontinentaleuropa dürften durch schwächere Ergebnisse im Vereinigten Königreich, in Australien und den Schwellenländern teilweise zunichte gemacht werden», prognostiziert Crooke.

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