Die Swisscom schafft, was der hiesigen Fintech-Szene bisher gefehlt hat: einen hoch dotierten Investmentfonds. Was der Telekom-Riese dafür springen lässt.

Swisscom sei die heimliche Grossmacht auf dem Schweizer Bankenplatz, urteilte finews.ch vor einem Jahr. In Sachen Fintech unternimmt der Telekomanbieter nun, was bisher nicht einmal die Grossbanken schafften: Er stellt einen spezialisierten und potenten Fonds für Jungfirmen aus der Szene bereit.

Wie der «blaue Riese» am Donnerstag mitteilte, gründet er in seinem Geschäftsbereich Digital Business einen dedizierter Fintech-Cluster. Unter der Leitung von Johannes Höhener, dem Gründer des von Swisscom und Banken wie Raiffeisen betrieben Digitalisierungs-Thinktank e-foresight, soll die Zusammenarbeit mit Fintech-Startups institutionalisiert werden, wie es weiter hiess.

Auch internationale Förderung

Der Fokus liegt dabei auf Crowdfunding und Lending, Identitätsmanagement, Blockchain-Finanzanwendungen sowie auf der Digitalisierung von KMU (etwa in der Buchhaltung). «Unser Ziel ist es, Innovationen in einer frühen Entwicklungsphase zu identifizieren, gemeinsam mit den Startups Geschäftsideen zu prüfen und die Angebote zusammen mit unseren Banking-Spezialisten zur Marktreife zu bringen», erklärte Höhener.

Neu schafft der Telekom-Riese zudem einen dedizierten Fintech-Fonds, der mit über 10 Millionen Franken dotiert ist. Swisscom fokussiert dabei auf nationale und internationale Wachstumsthemen, wie weiter berichtet wurde. Auf diese Weise soll auch die Kollaboration für innovative Digital-Banking-Services vorangetrieben werden.

Mehr, als UBS und Credit Suisse zusammenbringen

Nach eigenen Angaben arbeitet Swisscom im digitalen Bereich mit der Hälfte aller Schweizer Banken zusammen.

Mit dem Fintech-Fonds schafft Swisscom in der Schweiz neue Massstäbe. Hierzulande sind gut dotierte Investment-Vehikel bis heute rar. Zum Vergleich: Der Kickstart Fintech Accelerator, an dem neben den Grossbanken UBS und Credit Suisse auch die Swisscom beteiligt ist, soll dem Vernehmen nach über Mittel von etwas über 1 Million Franken verfügen.

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