Als die USA Vermögen eines mutmasslichen Drahtziehers im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB blockierten, zeigten sich dessen Schweizer Treuhänder äusserst willfährig. Das sorgt jetzt für Protest.

Und wiederum führen die Spuren in die Schweiz. Die Vermögen, die der mutmassliche Drahtzieher im 1MDB-Skandal Low Taek Jho, auch bekannt als Jho Low, mit aus dem malaysischen Staatsfonds abgezweigten Milliarden angehäuft haben soll, wurden teils von Schweizer Treuhändern verwaltet.

Das gelangte nun in einem Prozess im amerikanischen Los Angeles ans Tageslicht, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete. In der Stadt der Engel kämpfen vier Angehörige von Low, darunter dessen Vater und ein Bruder, gegen die Festsetzung von diversen Immobilien und Vermögenswerten durch die US-Behörden an.

Keinerlei Gegenwehr

Wie auch finews.ch berichtete, will das amerikanische Justizdepartement (Department of Justice DoJ) Vermögenswerte von rund 1 Milliarde Dollar in den USA und im Ausland beschlagnahmen, die laut Ermittlern in Zusammenhang mit dem Korruptions-Skandal stehen.

Bei der Festsetzung von Vermögenswerten, die teils von der Schweiz aus in Trusts verwaltet werden, hatte das DoJ dabei offenbar leichtes Spiel. So sollen die Treuhänder der Vehikel, namentlich die Rothschild Trust (Schweiz) und der Schweizer Family-Office-Spezialist und Treuhänder Kendris, keinerlei Gegenwehr geleistet haben, klagen Lows Angehörige.

Monet gibt zu reden

Dies, weil die Schweizer Treuhänder laut den Klägern fürchteten, im Rahmen der Ermittlungen strafrechtlich belangt zu werden. Stattdessen mussten Lows Angehörige, die sich gleichzeitig als Nutzniesser der Trusts bezeichnen, Einsprache gegen das Vorgehen der US-Behörden erheben. Gegenüber «Bloomberg» äusserten sich die beiden Schweizer Unternehmen nicht zu den Vorwürfen.

Nachdem schon die Schweizer Banken BSI, UBS und Falcon im 1MDB-Skandal teils hart sanktioniert wurden, dehnt sich der gewaltige Korruptions-Komplex nun auch auf die Zulieferer des Banking aus.

Derweil sorgen die vom DoJ blockierten Werte weiter für Schlagzeilen – so ein Gemälde von Monet, das in einem Genfer Zollfreilager festgesetzt wurde.

Von der BSI zu Jho Low

In einem derzeit in Singapur laufenden Prozess gegen ehemalige BSI-Banker ist zudem bekannt geworden, dass Lows Kundenberater bei der BSI, Yeo Jiawei, bei der Tessiner Privatbank ausschied – nur um dann direkt für den mutmasslichen 1MDB-Drahtzieher tätig zu werden. Das berichtete die Singapurer Zeitung «The Straits Times».

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