Kapitalmärkte hassen Unsicherheit. Darum hat die Wahl von Donald Trump weitreichende Folgen für Anleger. Finanzexperte Beat Wittmann schreibt exklusiv für finews.ch, auf welche drei Aspekte es nun zu achten gilt.

Von Beat Wittmann, Chairman und Partner von Porta Advisors

Donald Trump ist sozusagen die Mutter aller Unsicherheiten. Vor diesem Hintergrund werden vor allem drei Punkte für die weitere Entwicklung entscheidend sein, und die es entsprechend zu beachten gilt. Erstens, wen Donald Trump in sein Regierungskabinett bestellen wird. Zweitens, welche inhaltlichen Prioritäten er und sein Team setzen wird. Und drittens, welche Brücken er zu den Clinton-Wählern bauen wird.

Trump trat im Wahlkampf gegen Immigration und Freihandel auf. Ohne Immigration und Freihandel gibt es allerdings kein Wachstum und somit keinen Wohlstand. ‎

Drohende Wohlstands-Verluste

Weder die USA noch die Schweiz hätten ihre heutige wirtschaftliche Position ohne Immigration und Freihandel erreicht. Daraus lässt sich unschwer folgern, eine Abkehr von Immigration und Freihandel wird für die Amerikaner mit Wohlstands-Verlusten einhergehen.

Erschwerend für die Schweiz ist die zu erwartende Stärke des Franken, da Trump aus geopolitischer Sicht ein ignoranter Hazardeur ist. Jedes zu erwartende Machtvakuum werden die Russen und Chinesen rasch und gerne füllen.

Zurück zur Deregulierung?

Mit Blick auf den Finanzsektor hat Trump angekündigt, das regulatorische Rad in Richtung Deregulierung zurückzudrehen. Das würde die Geschäftstätigkeit der Banken begünstigen. Gleichzeitig hat der künftige US-Präsident verschiedentlich die US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) wegen ihrer ultra-lockeren Geldpolitik angegriffen.

Falls auf Grund von Trumps Wahl die Zinspolitik in den USA nun schneller normalisiert wird, ist dies für den Finanzsektor hinsichtlich höherer Zinsmargen auch positiv.

Belastung für Exporteure bleibt

Die Schweiz ist eine weltoffene, eng verflochtene Volkswirtschaft mit einem Aktienmarkt, den defensive, multinationale Firmen dominieren. Die zu erwartende und anhaltende Stärke des Franken bleibt eine Belastung für die Exporteure‎.

Friktionen im Welthandel und eine Normalisierung der Zinsen sind eindeutig negativ für defensive Konzerne im Konsumbereich, wie Nestlé. Umgekehrt ist eine Deregulierung und Normalisierung der Zinsen positiv für die Schweizer Grossbanken.

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