Bundespräsident Schneider-Ammann und 50 «Digital Shapers» haben in Bern ein Manifest für die Digitalisierung der Schweiz erarbeitet. Dessen Inhalt dürfte so recht nach dem Gusto der hiesigen Fintech-Szene sein.

Regulierung muss primär neue Ideen ermöglichen, statt bestehende Geschäftsmodelle schützen: So lautet eine Hauptforderung des «Digitalen Manifests», das am letzten Dienstag in Bern von 50 selbsternannten «Digital Shapers» und Bundespräsident Johann Schneider-Ammann erarbeitet wurde (Bild unten).

Die Zusammenkunft, die von der branchenübergreifenden Innovations-Vereinigung Digitalswitzerland (ehemals Digital Zurich 2025) organisiert wurde und bei der Swisscom-Chef Urs Schaeppi als Gastgeber wirkte, stellte auch sehr direkte Geldforderungen an den Bund.

Laut dem Manifest soll der Staat mit Blick auf die Digitalisierung in den nächsten zehn Jahren 2 Milliarden Franken in die Wissenschaft und Bildung investieren.

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Steuererleichterungen gefordert

Wolle die Schweiz im internationalen Wettbewerb weiterhin einen Spitzenplatz einnehmen, müsse das Thema auch beim Bund weit oben auf der Agenda stehen, lautet die Begründung.

Des Weiteren fordert der das in sieben Eckpunkten abgefasste Richtungspapier Steuererleichterungen für Jungfirmen.

Geld von der öffentlichen Hand und Steuererleichterungen für Startups – das sind auch wichtige Anliegen der Schweizer Fintech-Szene, die etwa mit Leonteq-Gründer Jan Schoch ebenfalls unter den Berner Manifestanten vertreten waren.

«Oben auf der Agenda»

Bundespräsident Schneider-Ammann hatte schon letzten Mai ein offenes Ohr für die Wünsche der aufstrebenden Branche, wie finews.ch berichtete. Jetzt will er den digitalen Geschäftsmodellen in der Schweiz noch weitere Türen öffnen.

Im Rahmen eines parallel zum Manifest geführten Workshops versicherte Schneider-Ammann, dass das Thema Digitalisierung auch beim Bund derzeit weit oben auf der Agenda stehe und deutlich mehr Gewicht erhalte. Unter der Federführung des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) und des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) soll ein «digitaler Beitat» ins Leben gerufen werden, versprach der Magistrat.

Vorstoss von «Mr. Fintech»

Damit gewinnt die Digitalisierung, zumal der Fintech-Bereich, in der Bundespolitik weiter an Profil. Anfangs November kündete Finanzminister Ueli Maurer an, dass für Fintech in der Schweiz nun innovationsfreundliche Rahmenbedingungen geschaffen würden. Dafür hat ihn finews.ch auch schon als Schweizer «Mr. Fintech» bezeichnet.

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