Der streitbare Ex-Finanzminister Deutschlands geht unter die Buchautoren und zieht in den Verwaltungsrat eines deutschen Grosskonzerns.

Von der ersten Reihe in der Politik ist Peer Steinbrück nun in die Hinterbank des Bundestags gerutscht. Denn mit dem Regierungswechsel in Berlin hat Peer Steinbrück seinen bisherigen Job verloren.

Zur Erinnerung: Als Finanzminister war der Sozialdemokrat eine der hervorstechendsten Figuren in der grossen Koalition, und mit seinen lapidaren Drohungen gegen die Schweiz und ihren Finanzplatz sorgte er vor bald einem Jahr für einige Empörung. Doch was macht der streitbare Politiker heute?

Als Krisenmanager in Ungnade gefallen

Dieser Frage ging unlängst auch das deutsche Magazin «Cicero» nach und meldete: «Als Finanzminister wurde Peer Steinbrück in der Krise zu eine der wichtigsten Stützen der Kanzlerin. Gemeinsam traten beide als Krisenmanager auf – eine Rolle, in der sich Steinbrück gefiel. Er macht auch heute keinen Hehl daraus, dass er gerne Finanzminister geblieben wäre. Eine Neuauflage der grossen Koalition hätte ihn nicht gestört. Und weil er diese Äußerung mitten im Wahlkampf machte, fiel er in der SPD Ungnade. Nur kurze Zeit nach der Wahlniederlage verzichtete Steinbrück auf eine erneute Kandidatur als SPD-Vize.»

«Seitdem hat Steinbrück, der im Bundestag jetzt im Europaausschuss mitarbeitet, eine Vielzahl von Interviews gegeben. Auch ein Buch sei in Arbeit. Langweilig dürfte es Peer Steinbrück also keinesfalls werden, zumal er noch im Januar einen Posten im Aufsichtsrat des Industriegiganten ThyssenKrupp antritt.»

Analyse der Finanzkrise

Bei dem erwähnten Buch handelt es sich um eine Analyse der Finanzkrise, wie das Internet-Portal «Spiegel Online» diese Woche meldete. In dem Werk, das im Hamburger Verlag Hoffmann und Campe im nächsten Herbst erscheinen soll, befasst sich Steinbrück mit der Entstehung und den Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Er vertritt darin die These, dass der Sozialstaat in Deutschland – eine wesentliche Kulturleistung des 20. Jahrhunderts, ernsthaft in Gefahr sei.

 

 

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