Im 4. Quartal blieben die Übernahme-Aktivitäten in der Schweiz stabil. Fürs laufende Jahr erwartet Ernst & Young eine moderate Belebung im M&A.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger: Die Schweizer M&A-Aktivitäten blieben im vierten Quartal 2009 im Vergleich gleichen Zeitraum des Vorjahres stabil – zumindest gemessen am Transaktionsvolumen.

Die Anzahl der Transaktionen ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr im vierten Quartal um 25 Prozent gesunken.

Dies ergibt die Erhebung «Mergers and Acquisitions Quarterly Switzerland» von Ernst & Young. Sie zeigt weiter, dass das M&A-Volumen im vierten Quartal 2009 um rund 5 Milliarden Dollar zugenommen hat und sich somit gegenüber dem Vorquartal nahezu verdoppelte. Derweil blieb die Anzahl der Transaktionen stabil.

Jürg Stucker, Leiter Mergers and Acquisitions bei Ernst & Young Schweiz, sagt: «Während über das ganze Jahr 2009 gesehen widersprüchliche Signale zu beobachten waren, deutete das letzte Quartal 2009 angesichts der Zunahme grosser Transaktionen auf einen sich erholenden M&A-Markt hin.»

Viel los in Gesundheitswesen, Detailhandel, Chemie und Assekuranz

Ernst & Young rechnet damit, dass die M&A-Aktivitäten in der Schweiz dieses Jahr «mit moderater Geschwindigkeit und im Einklang mit dem BIP wachsen.» Rege Aktivitäten seien vor allem im Gesundheitsbereich, Einzelhandel, in der chemischen Industrie und im Versicherungssektor zu erwarten.

Die grösste M&A-Transaktion im vierten Quartal 2009 war die Akquisition von Sunrise Communications AG durch France Telecom (Orange).

Die aktivsten Industriezweige – gemessen an der Transaktionszahl – waren im vierten Quartal die Gesundheitsindustrie sowie der Sektor Medien, Technologie und Telekommunikation, wo jeweils 17 respektive 15 Transaktionen abgewickelt wurden.

«Das vierte Quartal 2009 war von grossen strategischen Transaktionen geprägt», schreibt Ernst & Young weiter: «Das Quartal begann mit einer der grössten Transaktionen des Finanzdienstleistungssektors des vergangenen Jahres» – gemeint ist die ING-Suisse-Übernahme durch Julius Bär zu einem Preis von 504 Millionen Dollar.

 

Stephan Haagmans, Leiter Transaction Advisory Services – Financial Services Organization bei Ernst & Young Schweiz, erklärt: «Diese Transaktion ist charakteristisch für den aktuellen Konsolidierungstrend bei den Schweizer Privatbanken. Aufgrund der derzeitigen Konjunkturschwäche, dem anhaltenden internationalen Druck auf Offshore-Finanzzentren und der daraus resultierenden Ungewissheit in Bezug auf die Zukunft des Offshore-Privatbankensektors erwarten wir, dass sich diese Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten fortsetzen wird.»

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.24%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.89%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.67%
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