Der Financier Martin Ebner beteiligt sich an einem führenden Schweizer Software Provider für die Finanzbranche und beschleunigt so das weitere Wachstum im Digital Wealth Management.

Mit seiner jüngsten Beteiligung ist Martin Ebner ein neuerlicher Coup gelungen. Wie Recherchen von finews.ch ergaben, steigt der Schwyzer Financier mit seiner Beteiligungsgesellschaft Patinex bei der Zürcher Firma Additiv ein.

Die Investitionssumme beläuft sich auf 21 Millionen Franken. Ein Sprecher der Firma Additiv bestätigte entsprechende Informationen gegenüber finews.ch.

Martin Ebner wird Kerninvestor

Ebners Engagement erfolgt über eine Kapitalerhöhung bei Additiv, die vollumfänglich durch die BZ Bank gezeichnet wird, und zwar auf Rechnung von diversen BZ-Kunden und der Firma Patinex, an der Martin und Rosmarie Ebner beteiligt sind. Die neuen Aktionäre avancieren so zu Kerninvestoren von Additiv. Das Unternehmen macht laut Schätzungen derzeit einen Umsatz in tiefer zweistelliger Millionenhöhe.

Michael Stemmle 500

Die Firma will mit dem frischen Geld ihre Wachstumsstrategie vor allem in der Vermögensverwaltung (Wealth Management) in Europa und Asien forcieren, namentlich im Bereich Robo-Advisory und im Cloud-Offering, wie Additiv-Gründer Michael Stemmle (Bild oben) gegenüber finews.ch präzisierte.

Wegweisende Digitalisierungs-Tools

Stemmle bleibt laut eigenen Angaben auch nach der Kapitalerhöhung ein Hauptaktionär. Beteiligt sind zudem verschiedene Kaderleute und Verwaltungsräte des Unternehmens. Die Firma Additiv wurde 1998 gegründet und spezialisierte sich sukzessive auf Softwareproduke und sogenannte Innovationsdienstleistungen zur Digitalisierung der Finanzbranche.

Besonders in den vergangenen paar Jahren machte das Unternehmern als «Lieferantin» wegweisender Digitalisierungs-Tools wie dem Robo-Advisor für die britische Bank NatWest (RBS Group), dem Online-Kreditdienst von Bob Finance oder dem «intelligenten» Robo-Advisor von Descartes Finance von sich reden.

Niederlassung in London – Expansion nach Deutschland

Das Zürcher Unternehmen ist mit Niederlassung inzwischen auch in Singapur und Hongkong vertreten, von wo es im asiatischen Markt expandiert, und dort unlängst etwa die malaysische Banken-Holding CIMB als Kundin gewinnen konnte. Additiv beschäftigt heute gut 100 Personen, unter anderem auch Entwicklungsingenieure in Bukarest und Kiew.

Wie Stemmle gegenüber finews.ch weiter sagte, will er mit dem neuen Kapital in die Erweiterung der Cloud-Angebote investieren und eine Niederlassung in London eröffnen, ausserdem sei die Expansion nach Deutschland geplant.

Zeitfenster von zwei Jahren

Kernstück des Additiv-Angebots ist die Digital Finance Suite (DFS). Dabei handelt es sich um eine Betriebsplattform für Finanzdienstleistungen, mit der sich alle Prozesse einer Bank gegen innen und aussen abbilden lassen, und die mit jedem Kernbanken-System funktioniert. Zudem ermöglicht die DFS spezifische Funktionalitäten wie Robo-Advisor, Portfolio-Management oder die Kreditvergabe. Mit dieser Plattform zählt Additiv zu den innovativsten Unternehmen in der Finanztechnologie.

Aufgrund der enorm rasch voranschreitenden Digitalisierung in der Finanzwelt muss die Firma ihren Erfahrungs- und Know-how-Vorsprung möglichst schnell nutzen und ausbauen. Dafür bestehe ein Zeitfenster von höchstens zwei Jahren, sagte Stemmle.

Ein logischer Schritt

Für Martin Ebner ist die IT-Branche kein unbekanntes Gebiet. Aus seiner früheren Firma BZ Informatik ging die heutige Avaloq hervor, und mit seiner Patinex-Beteiligungsgesellschaft/BZ Bank hält er rund 15 Prozent an der auf Bankensoftware spezialisierten Schweizer Firma Temenos. Sein neustes Engagement bei Additiv ist in dem Sinn ein nachvollziehbarer Schritt.

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