Ihr Bankgeheimnis gilt als Synonym für Steuerhinterziehung, ihre Banker als eiskalte Helfer, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Jürgen Dunsch, Schweizer Korrespondent der «Frankfurter Allgemeinen Zeitungen» (FAZ), geht in seinem höchst lesenswerten Artikel auf die unterschiedliche Auffassung des Bankgeheimnisses in der Schweiz und Deutschland ein. So schreibt er:

Die (Schweizer) Regierung sucht händeringend nach einer Strategie für den Finanzplatz, und manche Kommentatoren sehen schon das ganze Land in einer Sinnkrise. Die Angriffe der Nachbarländer Frankreich, Italien und Deutschland zeigen Wirkung. Vor allem die deutsch-schweizerischen Beziehungen sind durch den jüngsten Ankauf gestohlener Bankdaten belastet.

«...mit in die Grube nehmen»

Friedrich der Große hatte 1765 noch dekretiert, «Bancoschreiber» müssten ihre Informationen «mit in die Grube nehmen». Demnach müssten die Deutschen heute zumindest sagen: Erstens kaufen wir kein Diebesgut. Zweitens achten wir die Souveränität der Schweiz und belohnen Rechtsbrüche nicht. Drittens würdigen wir das jüngste Einlenken der Schweiz, internationale Standards in der Amtshilfe bei Steuervergehen anzuwenden.

Freundschaft stösst an Grenzen

Stattdessen wird in Deutschland mit feinsinnigen Unterschieden zwischen Daten- und Datenträgerdiebstahl operiert und versucht, Rechtshilfe bei der Ergreifung des Diebs zu vermeiden. Wenn die Staatskasse leer ist, Steuergerechtigkeit ins Spiel gebracht werden kann und wichtige Wahlen in einem Bundesland bevorstehen, stösst die gerne beschworene Freundschaft zum südlichen Nachbarn schnell an ihre Grenzen.

In der Substanz nichts geändert

Finanzminister Wolfgang Schäuble will zwar im Gegensatz zu seinem Vorgänger die Eidgenossen nicht mehr als «Indianer» behandeln, die man mit der Kavallerie erschrecken könne. Aber in der Substanz hat sich nichts geändert. Vielmehr versucht die Bundesregierung die Wucht der Steuerhinterziehungsdebatte zu nutzen, um das Nicht-EU-Mitglied Schweiz in den Informationsaustausch der EU zu zwingen.

Lesen Sie weiter unter diesem Link, wie Jürgen Dunsch feststellt, dass sich die grossen Vermögen «anderswo organisiert» haben.

 

 

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