Leonteq-Präsident Pierin Vincenz zieht die Konsequenzen aus seinem eher glücklosen Engagement bei der Schweizer Derivate-Entwicklerin und tritt von seinem Amt zurück. Es gibt noch weitere Veränderungen.

Nach vier Jahren als Mitglied im Verwaltungsrat der Leonteq, den er seit Anfang 2016 als Präsident führt, hat sich der 61-jährige Pierin Vincenz entschieden, von seinem Amt zurückzutreten, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist.

Dies soll geschehen, sobald ein geeigneter Nachfolger gefunden und den Aktionären im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung zum frühestmöglichen Zeitpunkt in diesem Jahr zur Wahl vorgeschlagen wurde.

In der Verantwortung

Leonteq durchlief im vergangenen Jahr eine schwierige Zeit. Das Unternehmen hatte mit übertriebenen Ankündigungen Erwartungen geschürt, die es in der Folge nicht erfüllen konnte. Eine schlechte Kommunikationspolitik trug zusätzlich dazu bei, dass das schlechte Geschäftsergebnis zu einem wahren Kurssturz der Leonteq-Aktie an der Börse führte. Diese Entwicklung hat Vincenz in seiner Funktion als Präsident zu verantworten.

Inzwischen durchlief das Unternehmen ein Restrukturierungsprogramm und konnte seine Profitabilität im ersten Halbjahr 2017 wiederherstellen. Ausserdem stieg der Financier und Hedgefonds-Spezialist Rainer-Marc Frey Anfang Jahr als Grossaktionär bei dem Unternehmen ein. Seither hat sich der Kurs der Leonteq-Aktie verdoppelt und notiert deutlich über 50 Franken.

Raiffeisen stellt neuen Verwaltungsrat

Neben Vincenz wird auch der 55-jährige Patrik Gisel (Bild unten), seines Zeichens CEO der Raiffeisen-Gruppe, aus dem Leonteq-Verwaltungsrat ausscheiden, wie am Donnerstag weiter zu erfahren war. Die Genossenschaftsbank ist mit 30 Prozent an Leonteq beteiligt.

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«Raiffeisen betrachtet Leonteq als langfristigen strategischen Kooperationspartner für strukturierte Investmentprodukte, aber gleichermassen auch als langfristige Finanzanlage. Aufgrund der Bedeutung dieser Kooperation wird Raiffeisen weiterhin im Verwaltungsrat prominent vertreten sein und ein Mitglied unserer Geschäftsleitung als meinen Nachfolger vorschlagen», sagte Gisel.

Leonteq hat dem weiteren Vernehmen nach den Prozess zur Berufung eines Nachfolgers als unabhängigen Verwaltungsratspräsidenten bereits aufgenommen.

Reorganisation des Verwaltungsrats

Wie bereits angekündigt, wird Leonteq auch die Struktur des Verwaltungsrats durch die Erweiterung mit unabhängigen Mitgliedern optimieren und befindet sich dazu in einem fortgeschrittenen Stadium.

Alle neuen Verwaltungsratsmitglieder sollen den Aktionären zum frühestmöglichen Zeitpunkt im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung vor Jahresende zur Wahl gestellt werden.

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