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Vorkommen fossiler Energieträger besitzt die Menschheit noch zur Genüge, wenn man die unkonventionellen Reserven hinzuzählt. In ihrer bisherigen Geschichte hat die Menschheit fossile Energie im Umfang von etwa 1’000 Milliarden Barrel Öl-Äquivalenten gefördert. Die IEA schätzt die weltweiten Vorkommen an Erdöl und Erdgas auf mehr als 20’000 Milliarden Barrel Öl-Äquivalente.

Enorme Summen bei grünem Szenario

Ein Viertel bis die Hälfte davon wäre mit gegenwärtiger Technologie zu fördern; angesichts technischen Fortschritts könnte dieser Anteil aber auch noch wachsen. Allerdings kann die Menschheit schon aus ökologischen Erwägungen kein Interesse daran haben, alle verfügbaren Reserven an Öl, Erdgas und Kohle nach und nach schlicht zu verbrennen. Der Investitionsbedarf angesichts wachsenden Energiebedarfs der Menschheit ist enorm.

Die IEA schätzt diesen bis 2030 auf jährlich etwa 1,4 Prozent des globalen Sozialprodukts, bei Umsetzung des «grünen» Szenariums «450 PS 2030» werden es noch mehr. Dies sind nominal enorme Summen; ein Vergleich mit jenen etwa 2,5 Prozent des Weltsozialprodukts, die für militärische Zwecke aufgewendet werden, relativiert diese Zahl aber doch beträchtlich.

Keine Weltenergieordnung in Sicht

Um das Problem der Volatilität der Ölpreise in den Griff zu bekommen, wäre die Zusammenarbeit im Energiebereich massiv zu verbessern. Eine solche zeichnet sich gegenwärtig aber nicht ab.

Eine «Weltenergieorganisation», die analog zur Welthandelsorganisation (WTO) für klare Regeln und Stabilität sorgen könnte, gibt es nicht. Die Internationale Energieagentur (IEA) ist eine Struktur der OECD, die Monitoring, Beratung und Forschung betreibt. Wichtige Produzenten und Verbraucher, namentlich China und Indien, sind bekanntlich nicht im Club der OECD-Länder.

Mit stark schwankenden Preisen leben müssen

Ein Versuch der Europäischen Union, Russland auf eine Energie-Charta mit transparenten Regeln zu verpflichten, hat bislang zu nichts geführt. Ein Forum für Energiestabilität nach dem Muster des Forums für Finanzstabilität wäre wünschbar, bleibt aber zunächst eine rein akademische Vision.

Die Welt wird also mit tendenziell steigenden, vor allem aber stark schwankenden Ölpreisen zurechtkommen müssen.


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