Der Börsenexperte Peter Meier, Herausgeber des Anlegerbriefes «Zyklen-Trends-Signale», sieht viele Gründe für eine Erholung.

Nur selten sei die Stimmung zu Beginn eines neuen Aktienjahres schlechter gewesen als heute, stellt Peter Meier in der neusten Ausgabe seines Anlegerbriefes fest. Angesichts dieser miserablen Situation könnte jedoch der Punkt des maximalen Pessimismus überschritten sein. Eine Reihe historisch bewährter Indikatoren sprächen dafür, dass die Zeit zum Kauf von Aktien gekommen sei: 

KGV
Nimmt man das Kurs/Gewinnverhältnis für die Gewinne der letzten fünf Jahre zum Massstab, so befinden wir uns derzeit im Bereich der tiefsten 20 Prozent aller je vorgekommenen Bewertungen. Von einem solch tiefen Niveau aus glänzten Aktien in den folgenden drei und zehn Jahren mit durchschnittlichen jährlichen Gesamtrenditen von 15,7 respektive 15,1 Prozent.

Bewertung
Nach einem Bewertungsmodell von Ford Equity Research, das seit 1970 berechnet wird, sind Aktien derzeit mit einem Wert von 0,68 nur noch halb so teuer wie im Schnitt der letzten 40 Jahre und ähnlich billig wie im Börsentief von Dezember 1974, als die Kennzahl bei 0,61 lag.

Zehnjahresrenditen
Die durchschnittliche Zehnjahresrendite von Aktien in den letzten zehn Jahren ist aktuell negativ - etwas, was sich bisher erst zwei Mal überhaupt ereignet hat: 1938 und 1939. Jedes Mal in der Vergangenheit stiegen die durchschnittlichen Zehnjahresrenditen von einem ähnlichen Tiefpunkt steil an.

Cash
Derzeit sind 8'850 Milliarden Dollar in Cash, Sparguthaben und Geldmarktfonds parkiert. Das ist 74 Prozent des aktuellen Börsenwerts aller US-Firmen - so viel wie seit 1990 nicht mehr. In den acht bisherigen Malen, als ähnlich viel Geld an der Seitenlinie lag, ist der S&P-500-Index in den folgenden sechs Monaten im Mittel um 24 Prozent gestiegen.

Stimmung
Die Stimmung bei den Anlageberatern (Advisor Sentiment) ist auf dem tiefsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Diese Stimmungsbarometer sind an Extrempunkten wie jetzt traditionell ein Kontraindikator.

Mit Blick auf die letzten 100 Börsenjahre sind laut Meier heute zwei Dinge bemerkenswert: Erstens die aussergewöhnlich hohe Differenz zwischen der Gewinnrendite von Aktien und der Rendite von Staatsanleihen. Zweitens, dass Aktien bewertungsmässig immer noch nicht in die billigsten 10 Prozent aller historischen Beobachtungen vorgestossen sind.

Trotzdem rechnet Peter Meier nicht, dass die Kurse nun direkt weiter fallen werden. Viel wahrscheinlicher sei eine Korrektur über die Zeit bis zur nächsten Baisse, nach einem zwischenzeitlichen Haussezyklus -ähnlich wie in den siebziger Jahren. Das absolute Tief wurde 1974 erreicht, doch bewertungsmässig war der Tiefpunkt wegen steigender Unternehmensgewinne erst 1982.

 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    19.2%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.53%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.42%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.24%
pixel