Bereits jede dritte europäische Pensionskasse plant Massnahmen, um sich gegen drohende Teuerungsrisiken zu schützen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Studie des Beratungsunternehmens Mercer, in deren Rahmen 1’000 europäische Pensionskassen mit einem Vermögen von insgesamt mehr als 725 Milliarden Franken berücksichtigt wurden.

«Angesichts eines anhaltenden Niedrigzins-Umfelds und der Staatsverschuldung in den europäischen Ländern besteht die Gefahr eines Inflationsanstiegs. Eine steigende Inflationsrate kann zu steigenden Pensionsverpfllichtungen über die Gehaltsdynamik und zu einer Erhöhung bestehender Rentenansprüche führen», folgert Sven Ebeling, Leiter des Bereichs Investment Consulting bei Mercer Schweiz.

Reduktion des Aktienanteils geht weiter

«Eine klassische Anlageform zum Schutz gegen Inflationsrisiken sind inflationsindexierte Anleihen. Allerdings suchen viele Investoren einen Inflationsschutz auch über eine Erhöhung ihres Anteils an Anlagen, welche mit der Inflationsentwicklung zumindest stark korreliert sind, wie die Anlageklassen Immobilien oder Infrastrukturanlagen», so Ebeling weiter.

Trotz der jüngsten Markterholung besteht aber weiterhin ein Trend zur Reduktion der Aktieninvestitionen. Dies ist insbesondere in den reiferen Pensionsmärkten wie Grossbritannien der Fall. Dort ist der Aktienanteil von 54 Prozent in 2009 auf 50 Prozent in 2010 zurückgegangen, während in den Niederlanden gar eine Reduktion von 28 auf 23 Prozent zu beobachten war.

Mehr ausländische Aktien

Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen, wobei für den verbleibenden Aktienanteil eine breitere Länderdiversifikation zu erwarten ist, wie Mercer schreibt. So planen 29 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen in Grossbritannien und 35 Prozent der europäischen Pensionskassen (ohne Grossbritannien) weitere Reduktionen ihrer Investitionen in inländische Aktien.

Weitere 20 Prozent der Pensionskassen in Grossbritannien und 33 Prozent in Europa beabsichtigen, ihre Investitionen in ausländische Aktien zu verringern.

Klumpen- versus Währungsrisiko

«Eine Verstärkung der Länderdiversifikation reduziert das Klumpenrisiko auf dem Heimatmarkt, erhöht aber gleichzeitig das Währungsrisiko. Daher suchen viele Pensionskassen nach Möglichkeiten, die Währungsrisiken abzusichern oder überprüfen ihre aktuelle Strategie im Umgang mit diesen Risiken», so Sven Ebeling weiter.

Wie die Studie zeigt, beabsichtigen etwa 10 Prozent der Pensionskassen, im Laufe des nächsten Jahres eine Zielabsicherungsquote einzuführen oder ihre bisherige Absicherungsquote zu erhöhen

Trend zu alternativen Anlageklassen

Der Trend zu nicht-traditionellen Anlagen verstärkt sich in den meisten Ländern weiter, wie Mercer weiter feststellt. In Grossbritannien werden insbesondere Hedge-Fonds und Private Equity bevorzugt.

Dabei investieren 4 bis 9 Prozent der Pensionskassen in eine oder mehrere dieser alternativen Anlageklassen. Im übrigen Europa werden speziell Hedge-Fonds, hochverzinsliche Anleihen und Private Equity (in Form von Fund of Funds) bevorzugt.

Sven Ebeling ergänzt: «Laut Umfrage möchten Pensionskassen zunehmend von den Wachstumschancen in Schwellenländern profitieren. Dabei planen mindestens 16 Prozent eher in Schuldpapiere aus Schwellenländern als in Aktien zu investieren.»

 

 

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