Makler und Häusermarkt-Experten empören sich über die Aussagen der SNB, der Schweiz drohe eine Immobilien-Blase.

Zwei Kräfte haben in jüngster Vergangenheit vor einer Schweizer Immobilienblase gewarnt. Einerseits wurden Kreditnehmer und Hypothekarbanken von der Nationalbank zur Vorsicht geboten. Andererseits hatte auch das renommierte Immobilienberatungsbüro Wüest & Partner vor einem möglichen Kollaps gewarnt und den Markt als «tickende Zeitbombe» beschrieben.

Die «Handelszeitung» hat sich nun in der Branche umgehört – und dort wird die Lage natürlich ganz anders eingeschätzt. «Wir merken in unserem täglichen Geschäft nichts von einer Preisblase», meint Urs Tschudi, Geschäftsleitungsvorsitzender des Maklers Walde & Partner, gegenüber der «Handelszeitung». Auch Ansgar Gmür, Direktor des Hauseigentümer-Verbandes, hält nichts von den Blasen-Spekulationen der SNB. Von einem Boom könne man zwar sprechen, von einer Blase jedoch nicht.

Den Markt im Kontext sehen

So empört sich auch der Immobilienexperte der Bank Sal. Oppenheim, Jan Eckert, über das unnötige Schüren von Ängsten. Bei ihren Aussagen hätten Wüest & Partner vergessen, den Kontext zu betrachten. Zwar seien die Wohneigentumspreise gestiegen, jedoch auch das Lohnniveau der Käufer.

Aus den Banken kommen aber auch einige warnende Stimmen. «Eine zu lange Phase des Preisanstieges ist ungesund», sagt Fredy Hasenmaile, Immobilien-Experte der Credit Suisse. Bei den Banken hat der Run auf Hypotheken dazu geführt, dass die Bilanzen derzeit stark an langfristige Guthaben gebunden sind. Laut Harald Nedwed, dem CEO der Migros Bank, lauert hier die grösste Gefahr für die Banken: «Das Bilanzstrukturrisiko ist die derzeit grösste Gefahr für den Schweizer Bankensektor.»

 

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