Für den Nachwuchs in Banking und Finance sind vor allem die UBS und Credit Suisse besorgt, wie eine Analyse von JobDirectory zeigt.

Nach dem Abbau der Aufbau: Die Finanzbranche geht in eine Ausbildungsoffensive. Rund zehn Prozent aller derzeit online ausgeschriebenen Stellen in der Schweizer Finanzbranche sind Einsteiger-Jobs, Praktika oder Career-Start-Programme für Hochschulabsolventen.

Zu diesem Befund kommt das Stellenportal jobdirectory.ch, das sämtliche in der Schweiz und in Liechtenstein online ausgeschriebenen Stellen analysiert. Konkrete Zahlen: Aktuell sind 3'900 Stellen in der Finanbranche ausgeschrieben. Die erwähnten Einsteiger-Job belaufen sich dabei auf 382 Stellen.

Auch Kantonalbanken aktiv

Diese Offensive geht eindeutig von den Banken aus: In der Versicherungsbranche sind lediglich 4 Prozent der ausgeschriebenen Stellen für den Nachwuchs, im Treuhandsektor sind es immerhin 10 Prozent. In der Bankbranche sind es dagegen schon 15 Prozent. Tendenz steigend.

«Die treibende Kraft für Ausbildungsplätze in Banking und Finanz in der Schweiz sind die beiden Grossbanken», sagt Chris Nokes, Partner von JobDirectory. Die Kantonalbanken zählt er auch noch zu den aktiven Instituten. Aber alle übrigen Institute würden in dieser Hinsicht kaum in Erscheinung treten.

UBS und CS tragen vier Fünftel

Die Einsteiger-Jobs in Banking und Finance stammen zu 80 Prozent von den beiden Grossbanken, obwohl diese nur rund 50 Prozent aller Stellen in diesem Sektor anbieten. Auch im IT-Bereich dominieren die beiden Grossbanken. Hier entfallen zwei Drittel der Start-Jobs auf sie.

Für ihre Career-Start-Programmen für Hochschulabsolventen sichern sich die beiden Grossbanken je über 40 Prozent aller Hochschul-Abgänger, die eine Stelle in der Finanzwelt antreten, sagt Nokes. Für UBS und Credit Suisse mache sich das Engagement bezahlt, meint er.

Die strukturierten Ausbildungsprogramme kämen besonders gut an, was hoch motivierte Mitarbeiter garantiere. Auch stellt Nokes wieder einen Imagegewinn der Grossbanken unter den Hochschulabsolventen fest.

Passive Versicherer

Die Versicherungen halten mit den Banken nicht Schritt. Hier sind die meisten der wenigen Ausbildungsplätze für Lehrgänge respektive Schulabgänger gedacht. Career-Start-Programme für Hochschulabgänger gibt es kaum.

Es sind derzeit nur gerade sechs, während die Banken 135 anbieten. Für Chris Nokes ist das Interesse an hochqualifizierten Mitarbeitern mit ein Grund, warum die Banken innovativer und dynamischer sind als die Versicherungsbranche.

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