Der Trendforscher Joel Kotkin wagt einen Blick ins Jahr 2050: Düstere Aussichten für Europa und lobende Worte für die Schweiz.

JoelKotkinPhoto«Die Schweiz ist wie Singapur – einem Stadtstaat ähnlich, der sehr kosmopolitisch ist und sich als Standort für den internationalen Finanzmarkt, die Industrieentwicklung und als Forschungsplatz etabliert hat.» So lautet die Einschätzung von Joel Kotkin (Bild), die er in einem Interview mit dem Schweizer Anlegermagazin «Stocks» äussert.

Durch ihre Nischenposition sei die Schweiz quasi das «Venedig des 21. Jahrhunderts», folgert Kotkin. Der Professor ist ein international anerkannter Experte in der Langzeitforschung. Dabei stellt er langfristige Prognosen in Bezug auf wirtschaftliche, soziale und politische Trends.

Südeuropa nur noch eine «schöne Urlaubsdestination»

Ohne Bevölkerungswachstum und mit enormen Defiziten sei es unmöglich, und langfristig unhaltbar, ein Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Dadurch sei Südeuropa dazu verdammt, künftig bloss noch eine schöne Urlaubsdestination zu sein, sagt Kotkin weiter.

Zudem seien Nationen wie Deutschland oder auch die skandinavischen Länder wesentlich besser auf eine alternde Bevölkerung und steigende Sozialkosten vorbereitet. Europa werde überleben, aber der Süden «wird Europa wie ein Mühlstein um den Hals hängen».

Bald von Russland abhängig?

«Man hat in Europa vergessen, dass militärische Stärke nach wie vor zählt: Als Staat muss man sich verteidigen können», so die Meinung von Kotkin. Hinzu komme die sehr starke Betonung ökologischer Aspekte. Dies klinge zwar auf dem Papier gut, sei aber letztendlich monetär teuer und bringe für Europa eine Energieabhängigkeit von Russland.

Kotkin prognostiziert zudem einen Transfer von jungen Europäern in die USA, wodurch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten einen Wettbewerbsvorteil erhalten werde. Umgekehrt werden die Amerikaner punkto Gesundheitswesen und öffentlichem Verkehr noch einiges von den Europäern lernen können.

Joel Kotkin wurde in Heidelberg geboren. Er schreibt unter anderem für das «Wall Street Journal» und «Forbes». Er unterrichtet an Universitäten in Kalifornien und London. Das ganze Interview mit Joel Kotkin finden Sie unter diesem Link.

 

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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