Die geplanten FINMA-Regulierungen für die Grossbanken könnten laut UBS-CEO zum Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen führen.

Kaum hat das Parlament den UBS-Staatsvertrag doch noch durchgewunken und der UBS eine Verschnaufspause im Steuerkrieg mit den USA ermöglicht, bahnt sich bereits das nächste Problem für die Bankenbranche an.

Im Herbst werden die Parlamentarier über die «Too-Big-To-Fail»-Problematik diskutieren. Ginge es nach SNB-Präsident Philipp Hildebrand, dürfte es in Zukunft in der Schweiz keine systemrelevanten Banken mehr geben. UBS-CEO Oswald Grübel sieht in den geplanten Bankenreformen dagegen grosse Gefahren für die Branche.

Pläne umsetzbar, aber...

Konkret seien die Pläne von Hildebrand durchaus umsetzbar – allerdings mit drastischen Folgen für die UBS. Es würde zu einer grossen Reorganisation der Bilanz kommen.

Man müsse sich dies so vorstellen, dass «die Zweigstellen im Ausland künftig nicht mehr mit einer Garantie von der Schweiz rechnen dürfen, sondern, dass wir Niederlassungen schaffen, die direkt mit Kapital ausgestattet werden müssen», sagt Grübel in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».

Doppelt so viel Eigenkapital

Für ein solches Unterfangen sei ein weitaus höherer Eigenkapitalbestand nötig, so Grübel weiter. Man bräuchte demnach etwa doppelt so viel Eigenkapital, konkretisiert er.

Ein solches Szenario hätte nicht nur Auswirkungen bei der Dividende für die Aktionäre zur Folge, sondern auch einschneidende Konsequenzen im Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft.

Tausende von Arbeitsplätzen weg

«Es würde das Wirtschaftswachstum erheblich drücken, es gäbe weniger Kredite, weil jede Bank die Bilanz reduzieren würde. Das hiesse auch, dass Tausende von Arbeitsplätzen weggingen, und sich für uns niedrigmargige Geschäfte nicht mehr lohnten», sagt Grübel.

Nur schon bei der UBS in der Schweiz wären Hunderte von Arbeitsplätzen in Gefahr. «Nehmen Sie etwa die Devisenabteilung in Opfikon, die heute mehrere Hundert Arbeitsplätze hat, die könnte überall in Europa stehen», nennt Grübel als Beispiel für mögliche Einsparungen von Schweizer Arbeitsplätzen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.14%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.71%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.31%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.48%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.36%
pixel