Trotz der schlechten Wirtschaftslage sind die Managerlöhne 2009 bei den meisten Schweizer Grossfirmen gestiegen – mit am stärksten bei der UBS.

Bei 13 der 27 untersuchten Firmen stiegen die Durchschnittslöhne im Top-Management stärker als die entsprechenden Tiefstlöhne: Dies ist einer vom Gewerkschafts-Dachverband Travail.Suisse durchgeführten Studie zu entnehmen.

UBS: Stärkster Anstieg

Im Krisenjahr 2009 stieg das durchschnittliche Salär eines Konzernleitungsmitglieds um 20 Prozent. Die Lohnschere, welche Höchst- und Mindestlöhne in einem Unternehmen vergleicht, stieg um 18 Prozent an.

Die grösste Veränderung fand bei der UBS statt, so das Ergebnis der Studie. Während das Verhältnis 2008 noch 1 zu 51 betrug, verschlechterte es sich 2009 auf 1 zu 190.

Brady Dougan an der Spitze

Weil die Credit Suisse schon im Vorjahr auf einem höheren Niveau war, fällt die Veränderung zwar weniger stark aus, die Grossbank hat in absoluten Werten aber den «Spitzenplatz» inne. Das Verhältnis zwischen dem höchsten ausbezahlten Lohn (Brady Dougan) und dem Mindestlohn beträgt 1 zu 1’812.

Damit liegt der CEO der Credit Suisse mit Abstand an der Spitze. Daniel Vasella von Novartis verdient «nur» 752 mal mehr als der niedrigste bei Novartis ausbezahlte Lohn. An dritter Stelle liegt Dougan’s Kollege, CS-Private-Banking-Chef Walter Berchtold, mit einem Verhältnis von 470 zu 1.

Vertreter im Verwaltungsrat gefordert

Die Managerlöhne seien durch die Krise nur kurzfristig gedämpft worden. In Branchen wo die Krise nicht so stark zu spüren war (wie in der Pharmaindustrie) oder wo eine relativ rasche Erholung stattfand (wie bei den Banken) gehe die Entwicklung in unverändertem Masse weiter, heisst es in der Mitteilung.

Travail.Suisse sieht durch die stetig ansteigenden Managerlöhne das wirtschaftliche Erfolgsmodell der Schweiz gefährdet und fordert grundlegende Veränderungen. Vorgeschlagene Neuerungen sind unter anderem eine Boni-Steuer und ein Personalvertreter im Verwaltungsrat.

 

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