Der 47-jährige Unternehmer Peter Berger hat ein Anlegermagazin lanciert. finews.ch befragte den «Contrarian» nach seiner Mission in dieser Sache.

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Herr Berger, Sie haben im November 2009, mitten in der Banken- und Finanzkrise, Ihr «STRATEGIE-MAGAZIN» auf den Markt gebracht. Wie verlief der Start?

Wir sind sowohl kommerziell als auch in Bezug auf die Akzeptanz im Markt sehr erfolgreich gestartet. Beides freut uns natürlich sehr, denn es war in der Tat nicht sicher, wie eine neue Börsenpublikation in dieser schwierigen Zeit aufgenommen wird.

An welche Leserschaft richtet sich Ihre Publikation?

Wir haben zwei Zielgruppen. Einerseits die privaten Anleger, die ihr Geld eigenständig investieren wollen. Zum anderen professionelle Anleger wie Fonds- und Vermögensverwalter, aber auch Family Offices und institutionelle Investoren.


«Wir fahren im Inseratebereich eine Tiefpreis-Strategie»

Sind Sie zufrieden mit den bisherigen Leserzahlen?

Äusserst zufrieden. Wir liegen deutlich über den budgetierten Zahlen. Unser grosses Netzwerk und die daraus resultierenden diversen Kooperationen zahlen sich bereits aus. Allerdings ist auch klar, dass wir in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen wollen.

Wie wurden Sie von den Inserenten, sprich von den Banken, aufgenommen worden?

Überraschend gut. Wir waren angesichts der Banken- und Finanzkrise selber skeptisch, welche Chancen wir im Markt haben würden. Natürlich hat uns geholfen, dass wir ein qualitativ hochwertiges Produkt herstellen, und dass wir im Inseratebereich eine Tiefpreis-Strategie fahren.

Was ist das Spezielle am Ihrem Magazin?

Zwei Dinge: Zum einen sind es die zehn Musterdepots, zum anderen ist es die Art der Recherche. Bei den Musterdepots ist es so, dass wir uns konsequent an erfolgreichen Anlegern, die Bücher geschrieben haben, orientieren. Dazu gehören unter anderem: Warren Buffett, Benjamin Graham, Peter Lynch, James O’Shaughnessy, David Dreman oder Uwe Lang.


«Wir verfolgen keine hauseigene Strategie»

Strategie_Magazin_2Das bedeutet, dass wir in keinem Depot eine hauseigene Strategie verfolgen. Beim Recherchieren von Texten und bei der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten orientieren wir uns ausschliesslich an den Büchern dieser Investoren. Das bedeutet, dass die ganze Tagesaktualität im Strategie-Magazin nur dann vorkommt, wenn sie für Investoren von Bedeutung ist. Dabei lautet die Frage immer: Was ist relevant für Anleger, damit sie mehr Geld verdienen können?

Wie sind Sie auf die zehn Anlagestile gekommen?

Das ist eine lange und persönliche Geschichte. Ich hatte mit 26 Jahren zwei kleine Kinder und arbeitete damals bei der Swissair. Da ich zu wenig verdiente, suchte ich eine zusätzliche Einnahmequelle. So bin ich auf die Börse gestossen. Ich habe Mitte 1985 mit meinen ersten Investments begonnen. Es lief sehr gut, bis zum 19. Oktober 1987. Dort habe ich dann innerhalb von einer Woche 50 Prozent verloren. Ich habe erst nach dieser Erfahrung begriffen, dass ich von der Börse nichts verstehe.


«Ich habe gemerkt, wie ich den Index schlagen kann»

Als Konsequenz habe ich aufgehört, zu investieren, aber habe mir in den USA Börsenbücher gekauft. Das fünfte Buch war von Benjamin Graham «The Intelligent Investor». Als ich gemerkt habe, dass ich mit diesem Value-Stil den Index schlagen kann, habe ich wieder mit Investieren begonnen. In den folgenden Jahren sind dann die anderen Stile wie «Relative Stärke», «Wachstum», «Dividenden», «Contrarian» und andere dazugekommen. Dabei habe ich immer an dem festgehalten, was in meinen Depots erfolgreich war.

Welchen Anlagestil wählen Sie für sich?

Ich teile mein Geld in drei Segmente. Der erste Teil ist für meine beiden Kinder, Teil zwei ist für meine Pension und der dritte Teil ist für die Spekulation. Jeder dieser drei Teile hat einen anderen Fokus. Im ersten Teil verfolge ich die Ansätze Value, ETF und Fonds. Im zweiten Teil investiere ich nach den Ansätzen Wachstum, Relative Stärke und kleine Value-Titel und im dritten Teil sind es die Themen Rohstoffe, Zertifikate und Contrarian.


«Wir wollen den Umfang des Magazins weiter erhöhen»

Wie selektionieren Sie die Titel für die so unterschiedlichen Portefeuilles?

Um eine Auswahl aus rund 50‘000 Aktien zu treffen, setzen wir uns vor unseren Bloomberg-Terminal. Dort geben wir die Kennzahlen ein, die wir aus den jeweiligen Büchern entnommen haben. Aus dieser Selektion filtern wir dann diejenigen Titel heraus, die weitere Tests bestehen.

Wie wollen Sie Ihre Publikation weiterentwickeln?

Als erstes werden wir die Musterdepots für unsere Abonnenten auf dem Internet zugänglich machen. Dort werden wir unserer Leserschaft auch Aktienkurse von Ländern zugänglich machen, die gegenwärtig nur sehr schwierig zu finden sind. Dann werden wir wahrscheinlich schon nächstes Jahr den Umfang des Magazins erhöhen.


«Professionelle Investoren besitzen derzeit viel Cash»

Gehen Sie zu einem späteren Zeitpunkt auch nach Deutschland oder Österreich?

Das haben wir vorgesehen. Allerdings steht der Zeitplan noch nicht fest.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Märkte?

Auf eine Sicht von drei Jahren bin für die Märkte durchaus positiv. Ich glaube, dass die gegenwärtig stark schwankenden Börsen praktisch alle Privatanleger von der Börse fernhalten. Auch die professionellen Investoren besitzen derzeit viel Cash.


«Ich erwarte ein Liquiditätsrally»

Deshalb erwarte ich, sobald die Konjunktur in den USA und in Europa wieder anzieht, ein Liquiditätsrally. Wann dieses genau kommt, ist schwierig zu sagen. Ich gehe aber davon aus, dass wir ein sehr gutes Börsenjahr 2012 erleben werden.

Wo ist Ihr Magazin erhältlich?

Das Einfachste ist, das Strategie-Magazin auf unserer Homepage zu bestellen.


Peter_Berger_2Peter Berger ist Verleger und Chefredaktor des Strategie-Magazins. Seine berufliche Karriere startete der heute 47-jährige Unternehmer mit einer Lehre als Luftverkehrsangestellter bei der Swissair. Nach zehn Jahren im Swissair-Verkauf und zwei Grundstudien (Psychologie und Geschichte) arbeitete er zwischen 1997 bis 1999 als Personalentwickler für die Swissair.

Anschliessend eröffnete er als Call-Center-Manager für Compaq in Zürich ein Outbound-Call-Center. Von 2001 bis 2007 war er Redaktor beim Schweizer Anlegermagazin «Stocks». Ab 2008 war er Chefredaktor des Magazins «Märkte & Zertifikate» der Bank ABN AMRO (heute RBS Coutts). Seit 2009 ist er selbständig und publiziert mit seiner watch4value Holding AG das Strategie-Magazin.


Strategie_MagazinDas Strategie-Magazin fokussiert auf konkrete Anlageempfehlungen, die dem Leser und Anleger dazu verhelfen, an der Börse mehr Geld zu verdienen. Das Kernstück bilden, neben Firmenanalysen, Sektorberichten und Interviews zehn Musterdepots (Rohstoffe, Relative Stärke, Contrarian, Zertifikate, ETF, Value, Wachstum, Fonds, Antizyklik, Mauerblümchen).

Sämtliche Selektionen orientieren sich an den erfolgreichsten Investoren der Welt (Warren Buffett, Benjamin Graham, Peter Lynch etc.). Die Musterdepots werden von der Redaktion völlig unabhängig und in Eigenregie zusammengestellt. Das Strategie-Magazin erscheint monatlich (Doppelnummer im Juli und August) und kann online bestellt werden.

Hier geht es zur Online-Bestellung.

 

 


Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.29%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.81%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.36%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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