Nächstes Jahr werden Zusatzrenditen bei gleichem Risikoprofil gefragt sein, sagt Pascal Thorens von Clariden Leu.

Herr Thorens, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf das auslaufende Geschäftsjahr zurück?

Wir sind mit den Resultaten im Sales-Bereich sehr zufrieden, konnten wir uns doch im vergangenen Jahr unter den Top Ten der Fondsanbieter in der Schweiz behaupten und sogar an Marktanteilen dazu gewinnen.

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Gleiches gilt für die Performance unserer Fonds. Im Themenbereich «Luxury Goods» erzielten wir eine Rendite von mehr als 50 Prozent – bei den Emerging-Markets-Bonds lieferte unser Fonds mit über 13 Prozent ein sehr gutes Ergebnis. Für diese beiden Anlagethemen bin ich auch für das kommende Jahr zuversichtlich.


«Es findet eine Polarisierung statt»

Clariden Leu sorgte 2010 auch mit den so genannten Cat-Bond Fonds für Aufsehen.

Tatsächlich haben sich die Kollektivanlagen mit Insurance-linked-Securities (darunter Cat-Bonds) sehr gut entwickelt. Zwischenzeitlich mussten wir sogar zwei Vehikel auf Grund starker Geldzugänge schliessen. Das hat für einiges Aufsehen gesorgt. Nun sind alle Cat-Bond-Fonds wieder zur Zeichnung offen.

Bei der Neulancierung des «Clariden Leu (Lux) Cat Bond Fund» konnten wir in der Zeichnungsfrist bereits wieder einen dreistelligen Millionenbetrag verbuchen. Es zeigt sich, dass die Vorzüge unkorrelierter Anlagen dem Bedürfnis einer breiten Investorenschaft entsprechen.


Sie verfolgen das Geschäft mit Finanzprodukten seit vielen Jahren. Wie hat sich der Markt verändert?

Die Kundschaft hat hohe Ansprüche. Sie erwartet von Asset-Managern ein klares Profil und eine strenge Differenzierung der Produkte. Zudem findet eine Polarisierung statt zwischen passiven Produkten und ETFs auf der einen und aktiven Managern auf der anderen Seite. Wir sind überzeugt, mit unserem aktiven Ansatz und überdurchschnittlichen, risikoadjustierten Renditen diese Herausforderung erfolgreich zu meistern.


«Die Credit Suisse stärkt uns zusätzlich»

Wohin entwickelt sich die Branche?

Laufend werben neue Anlagethemen und -konzepte um die Aufmerksamkeit der Analysten und Kundenbetreuer. Die Konzentration auf ausgeprägte Kernkompetenzen sowie ein klares Profil, gepaart mit einem hochstehenden Kundenservice vor Ort, werden künftig für den Erfolg massgebend sein.


Worin unterscheidet sich Clariden Leu von anderen Banken?

Clariden Leu fokussiert sich auf die Kernbereiche Produktangebot sowie Wealth Management und stimmt die Aktivitäten auf die einzelnen Kundengruppen ab. So kennt das Asset Management die Bedürfnisse der internen Kundenberater wie auch seiner Finanzintermediäre wie Banken, unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und institutionellen Anleger sehr genau.

Eine ausgesprochene Innovationskultur, gepaart mit Unternehmertum und dem Fokus einer Boutique, macht Clariden Leu zu einem attraktiven Market-Player. Dass wir im Hintergrund unseren Shareholder Credit Suisse wissen, stärkt uns zusätzlich.

Was sind die Produkte-Trends im nächsten Jahr?

Für 2011 sehen wir in einem Umfeld tief bleibender Zinsen einen klaren Bedarf nach Yield Enhancement, sprich einer Zusatzrendite bei gleichem Risikoprofil. Dazu bieten Convertible Bond Fonds oder Cat Bond Fonds attraktive Anlagebausteine.

Zudem kann ich mir durchaus wieder eine stärkere Nachfrage nach Multistrat Fund-of-Hedge Funds vorstellen, welche als Ergänzungen auf der Fixed Income Seite der Portfolios für attraktivere Renditen sorgen können Emerging-Market- sowie High-Yield-Bond-Fonds werden, so denke ich, weiterhin herausragende Renditen erwirtschaften.

Das kontinuierliche Wachstum in Asien sowie der steigende Bedarf nach Luxusgütern beflügelt nicht nur Marken aus Europa und den USA, sondern werden auch nachhaltig die Rohstoffpreise stützen.


Pascal_Thorens_qPascal Thorens ist seit Juli 2010 Head Sales and Distributions bei Clariden Leu. Vor seinem Wechsel zu Clariden Leu war er sieben Jahre bei Nordea als Director Western Europe tätig. Davor arbeitete er bei UBS und Credit Suisse in verschiedenen Positionen.

Thorens hat einen HWV-Abschluss sowie ein Master of Science vom Swiss Finance Institute; darüber hinaus absolvierte er ein International Executive Program an der Insead Business School.

 

 

 

 

 

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