Die Schweizer Grossbank konnte ihre Stellung im globalen Übernahme-Geschäft letztes Jahr deutlich verbessern. Die UBS verlor hingegen an Einfluss.

Dies zeigen Daten, welche das Research-Unternehmen Mergermarket veröffentlicht hat. Laut der Firma war die Credit Suisse 2010 an insgesamt 244 M&A-Deals beteiligt, die UBS an 197.

Der Wert der von Credit Suisse betreuten Übernahmen und Fusionen belief sich auf 417 Milliarden Dollar, UBS erreichte eine Summe von 257 Milliarden Dollar. Damit gelangte die Credit Suisse auf Rang drei im internationalen M&A-Geschäft – ein deutlicher Sprung: 2009 war sie, gemessen am Volumen, noch auf Rang acht gelegen. Die UBS fiel hingegen letztes Jahr von Rang 7 auf Rang 8 zurück.

Ähnliche Verhältnisse

Vor der CS platzierten sich noch Morgan Stanley (297 Deals, 511 Milliarden Volumen) sowie Goldman Sachs (290 Deals, 482 Milliarden Dollar Volumen).

Die Verhältnisse im europäischen Geschäft und im US-Markt waren ähnlich: Gemessen am Volumen kam Goldman Sachs in Europa vor Morgan Stanley, Credit Suisse landete erneut auf Rang 3, und UBS lag in Europa auf Platz sieben. In den USA wiederum lautete die Rangliste: Morgan Stanley vor Goldman Sachs vor Credit Suisse; und UBS auf Rang 9.

Frischer Wind im Markt

Insgesamt  zeigen die Daten von Mergermarket, dass sich das M&A-Geschäft letztes Jahr massiv belebt hat: Es gab Fusionen und Übernahmen für 2088 Milliarden Dollar – 23 Prozent mehr als noch 2009. Bei den Deals stieg die Anzahl um 21 Prozent auf 11'700, wobei der Energie- und Rohstoff-Sektor relativ deutlich an der Spitze lag, gefolgt von der Finanzbranche.

Nicht ganz so deutlich war das Plus im globalen Private-Equity-Buyout-Geschäft: Es lag bei 10 Prozent. Aber auch hier war 2010 das stärkste Jahr seit dem Peak von 2007.

UBS machte Fortschritte

Im Buyout-Bereich schnitt Credit Suisse sogar noch relativ besser ab: Auch hier konnte sich die CS mit einem Volumen von knapp 30 Milliarden Dollar von Rang 8 auf Rang 2 deutlich verbessern – an die Spitze kam Barclays mit 37 Milliarden.

Besonders erwähnt sei hier auch der Fortschritt von UBS: Mit 14 Milliarden Dollar an beteiligtem Volumen kam sie auf Rang 8, nachdem sie im Vorjahr noch auf Rang 19 gelegen war.

Hier der Vergleich nach Ländern/Regionen in Europa:

  • Grossbritannien: UBS auf Rang 5, CS auf Rang 6
  • Frankreich: CS auf Rang 8, UBS auf Rang 15
  • Deutschland: CS auf Rang 3, UBS auf Rang 8
  • Benelux: CS auf Rang 5, UBS auf Rang 8
  • Italien: CS auf Rang 4, UBS auf Rang 6
  • Iberien: CS auf Rang 2, UBS auf Rang 5
  • Skandinavien: UBS auf Rang 4, CS auf Rang 12
  • Irland: CS auf Rang 3, UBS auf Rang 11
  • Zentral- und Osteuropa: CS auf Rang 7, UBS nicht unter Top 15
  • Russland: CS auf Rang 7, UBS nicht unter Top 15

M&A-Deals, Rangliste jeweils nach Volumen

→ Die gesamten Daten von Mergermarket finden Sie hier.

 

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