Der einschneidende Stellenabbau beim wertvollsten Fintech Europas sorgt für Schlagzeilen. Länderchef Christian Kehr sagt zu finews.ch, was dies für das junge Schweizer Büro bedeutet.

Es sind keine einfachen Tage für die Mitarbeitenden beim erfolgsverwöhnten Zahlungs-Dienstleister Klarna – der Firma, deren Name mittlerweile als Synonym steht für «Buy now pay later», das Bezahlen auf Rechnung. Denn, wie auch finews.ch am (gestrigen) Dienstag berichtete, baut das schwedische Startup weltweit jede zehnte von insgesamt 7'000 Stellen ab.

Der Bezahldienst, der mit einer Bewertung von mehr als 45 Milliarden Dollar als wertvollstes Fintech Europas gilt und weltweit über 90 Millionen Kunden zählt, reagiert damit auf das veränderte Umfeld, wie Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski in einem Blog-Beitrag erklärte. «Was wir jetzt in der Welt sehen, ist nicht vorübergehend oder kurzlebig, und deshalb müssen wir handeln.»

Schweizer Team hat sich formiert

Derweil haben die Schweden erst dieses Jahr so richtig Fuss gefasst in der Schweiz, wie finews.ch Anfang des Jahres exklusiv berichtete. Klarna hat ein Büro in Zürich eröffnet und entsprechendes Personal rekrutiert. Dies, um Angebote wie Pay-in-3, In-store-payments und weitere Ideen bei hiesigen Partnerfirmen und Konsumenten stärker zu verankern. Droht mit dem Abbau nun bereits das Aus für diese Pläne?

«Für das Schweizer Team ergeben sich keine Änderungen, wir haben mittlerweile alle wichtigen cross-funktionellen Positionen erfolgreich besetzen können und sind im ständigen Austausch mit bestehenden und neuen Partner in der Schweiz», sagt Länderchef Christian Kehr auf Anfrage. Im Herbst sollen überdies wichtige Änderungen an der App «live» gehen, so dass hiesige Kunden auf Features zugreifen können, die in den anderen Ländern bereits millionenfach pro Tag genutzt werden.

Auf der Suche nach 1 Milliarde Dollar

Was die eigene Rechnung betrifft, ist Klarna auf der Suche nach frischem Kapital. Wie ebenfalls dieser Tage bekannt wurde, will das Vorzeige-Fintech rund 1 Milliarde Dollar von bestehenden und neuen Geldgebern lösen. Damit würde die Finanzierungsrunde allerdings tiefer ausfallen als die letzte, und die Bewertung des Startups auf «nur» 30 Milliarden Dollar absinken.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.22%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.98%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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