Wie entwickeln sich die Gehälter und Fringe Benefits? Eine Studie der Personalberatungsfirma Mercer zeigt die Trends in Westeuropa.

Arbeiten Sie im Kader einer Bank oder einer Versicherung? Und haben Sie einen Dienstwagen? Dann zählen Sie in der Schweiz zu den Ausnahmen: Geschäftsautos sind in der helvetischen Finanzbranche für die meisten Kaderpositionen unüblich.

Doch in den übrigen europäischen Ländern sieht es anders aus: Fast überall – insbesondere in Belgien, Holland, Spanien und Italien – zählt das Firmenauto noch zu den gewohnten Fringe Benefits. Im Schnitt ist das Firmenauto eines europäischen Finanzbranchen-CEO mit etwa 42'000 Franken bewertet, auf den übrigen Kaderstufen liegt die Summe bei durchschnittlich 22'500 Franken.

Dies ergibt sich aus dem neusten «Executive Remuneration Guide des Personalberatungs-Konzerns Mercer».

Für die Studie wurden Finanzunternehmen in ganz Westeuropa befragt – sowohl Banken und Finanzfirmen (71 Prozent) als auch Versicherungen (29 Prozent). Mehrheitlich stammen die Daten von börsenkotierten Unternehmen, in der Schweiz beispielsweise von Credit Suisse, Zurich und Swiss Re.

Mehr Bonus-Aufschub, mehr Malus

Die Zahlen des Reports 2010 beziehen sich vor allem aufs Geschäftsjahr 2009; das mag einige Aussagen überholt wirken lassen, verweist aber auch auf interessante Trends. So stieg die Zahl der Unternehmen, die einen Bonus-Aufschub in der Kaderentlöhnung kannten, im Beobachtungszeitraum von 45 auf 67 Prozent. 59 Prozent der befragten Finanzkonzerne führten in der Zeit auch eine Malus-Komponente ein oder planten dies zumindest.

Interessant zudem: Das letzte Jahr war bekanntlich geprägt von einer Stagnation bei den Gehältern in der Finanzwelt. Der Mercer-Report deutet hier allerdings auf eine Zweiteilung: Auf der obersten Stufe mussten 77 Prozent der Manager eine Einfrierung schlucken, auf der zweitobersten nur 54 Prozent, während die Zahl auf der untersten Kaderstufe auf 27 Prozent sank. Dort durften sich letztes Jahr 73 Prozent eine Erhöhung ihres Salärs – Fixum und Boni – freuen.

Mit anderen Worten: Der untere und mittlere Kaderbereich von Europas Finanzwelt kam vergleichsweise wenig unter Druck; im Gegenteil.

Lebens-, Invaliden- und Krankenversicherung

Greifbar wird zudem, um wie viel wichtiger der Fixlohn-Anteil wieder geworden ist. Machte er 2008 noch zwischen 39 Prozent (oberste Stufe) und 58 Prozent (unterste Stufe) aus, so kletterte er bis 2010 auf ein Niveau zwischen 58 Prozent (oberste Stufe) und 61 Prozent (unterste Stufe). Umgekehrt sank der Bonus-Anteil von rund einem Drittel im Jahr 2008 auf etwa einen Fünftel im Jahr 2010.

Zu den Benefits besagt die Studie ferner, dass fast alle Firmen ihren Kaderleute diese Angebote bieten:

  • Eine Lebensversicherung, wobei die Pakete im europäischen Schnitt eine Pension von 60 Prozent des Salärs und eine Einmalauszahlung von vier Jahresgehältern vorsehen.
  • Eine Invalidenversicherung, die 75 Prozent des Lohnes bis zum landesüblichen Pensionsalter abdeckt (dieses Pensionsalter liegt meistens zwischen 60 und 65)
  • Private Krankenversicherung für die Kaderleute und ihre Familien.
  • Dreissig Ferientage pro Jahr.

 

 

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