Allen Crash-Prophezeiungen zum Trotz steigt der Preis für das gelbe Metall. Die psychologisch wichtige Hürde von 1'600 Dollar je Unze liegt nun in Reichweite.

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Ende letzter Woche stieg der Goldpreis auf sagenhafte 1'594.16 Dollar je Unze, was grundsätzlich einen neuen Rekord darstellte.

Getrieben wurde der Kurs durch die anhaltende Verunsicherung in der Eurozone, zusätzlich aber auch durch die Androhung der Ratinghäuser Moody's sowie Standard & Poor's, den USA ihr Triple-A zu entziehen, sofern sich die amerikanischen Politiker in den nächsten Tagen nicht zu einem Kompromiss bei der Schuldenobergrenze durchringen könnten.

Bloss noch eine Frage von Tagen

Öl ins Feuer goss überdies US-Notenbankchef Ben Bernanke, der ein drittes Quantitative-Easing-Paket nicht ausschloss, was indessen zu noch mehr Inflation und einer entsprechenden Geldentwertung führen würde. Kein Wunder also, dass vor diesem Hintergrund der Goldpreis letzte Woche bis knapp an die Marke von 1'600 Dollar kam.

Für diese meisten Analysten ist es bloss mehr eine Frage von Tage, bestenfalls weniger Wochen, bis der Preis für das gelbe Edelmetall über die Schwelle von 1'600 Dollar geht. Zu schwach ist das Vertrauen der Anleger aktuell in das globale Finanzsystem sowie in die Geldpolitik der grossen westlichen Industrieländer.

Flucht in Gold-ETF

Wie stark die Flucht ins Gold derzeit ist, zeigt sich auch darin, dass Investoren letzte Woche nicht weniger als 910'000 Unzen Gold in Form von Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETF) erwarben, wie Daten der Schweizer Grossbank UBS ergeben.

Die Flucht ins Gold dürfte anhalten, selbst wenn manche Investoren regelmässig Gewinne realisieren, um dann bei tieferen Notierungen wieder einzusteigen. Fundamental bleibt jedoch die Nachfrage stabil respektive leicht steigend, solange die grossen Wirtschaftsmächte nicht zu einem eigentlichen Befreiungsschlag ausholen. Diese Einschätzung widerspricht jenen Stimmen, die seit langem das Platzen einer Goldblase kommen sehen.

Noch viel Luft nach oben

Im asiatischen Handel stieg der Goldpreis am Montag auf ein neues Rekordhoch. Der Preis für das Edelmetall kletterte auf 1597.71 Dollar je Feinunze.

Ohnehin hat der Goldpreis noch einiges Potenzial nach oben. Das gelbe Edelmetall notiert inflationsbereinigt immer noch deutlich unter den Rekordwerten von Anfang der achtziger Jahre. Nach heutigem Geldwert kostete damals eine Unze Gold 2'400 Dollar.

Stabilität für Schweizer Anleger

An den Schweizer Anlegern gingen die Preisavancen im Gold in letzter Zeit allerdings eher spurlos vorüber. Denn der starke Franken machte die höheren Notierungen des gelben Edelmetalls in Dollar sogleich wieder zunichte.

Allerdings fiel der Preis für ein Kilogramm Gold nie mehr unter das Niveau von 40'000 Franken. So besehen stellt Gold auch für Schweizer Anleger eine gewisse Sicherheit dar.


 UBS: Steigende Rohstoffpreise bei Zahlungsausfall der USA.