Der Schweizer Bankensoftware-Spezialist plant einen weiteren grossen Sprung: In Edinburgh soll ein neues Entwicklungs-Zentrum entstehen. 

Die Sache soll Schritt für Schritt erwachsen: Insgesamt 500 neue Stellen will Avaloq in den nächsten fünf Jahren in Schottland schaffen. Zuerst engagiert das Software-Haus in nächsten zwei Monaten zwanzig Personen. Danach sollen kontinuierlich weitere Spezialisten angestellt werden, darunter 75 Universitätsabsolventen.

Das neue Entwicklungszentrum in Schottland sei «ein Wachstumsprojekt», sagt Firmen-Sprecher Bernhard Zihler: Avaloq plane nicht, deswegen Stellen in der Schweiz abzubauen. 

Bemerkenswert ist dennoch die Grösse des Plans: Avaloq beschäftigt derzeit 600 Personen; zudem gab das Unternehmen Ende August bekannt, dass es B-Source übernehmen wird, die IT-Outsourcing-Tochter von Generali, welche ebenfalls 600 Mitarbeiter aufweist. 

Ausbau, nicht Konsolidierung

Schon damals bekundeten die Unternehmen an der Pressekonferenz, dass keine Entlassungen im Gefolge der Fusion geplant seien. Vielmehr sei die Vereinigung von Avaloq und B-Source als Wachstumsschritt samt nachfolgendem Ausbau zu verstehen – nicht als Konsolidierung.

Der massive Schritt in Edinburgh wäre also eine Fortsetzung. Avaloq-Sprecher Zihler erklärt den Standort des neuen Entwicklungszentrums erstens mit der kulturellen und sprachlichen Nähe von Schottland – in einer Umfrage hatte kaum ein Mitarbeiter in der Schweiz nach Indien arbeiten gehen wollen. Zweitens weise auch Schottland ein grosses Potential an gut qualifiziertem Personal auf und drittens ein konkurrenzfähiges Lohnniveau.

Strategischer Markt Grossbritannien

Einen weiteren Faktor für die Wahl von Edinburgh bildete offenbar die bestehende Finanz-Infrastruktur. Bei der Bekanntgabe des Engagements in Edinburgh sagte Avaloq-CEO Francisco Fernandez: «Grossbritannien ist einer der wichtigsten strategischen Auslandsmärkte für Avaloq. Es ist zugleich die Basis vieler wichtiger Kunden aus der Bankbranche, und Edinburgh gilt als zweitwichtigster Finanzplatz im Land.»

Der Premier von Schottland, First Minister Alex Salmond, begrüsste den Entscheid mit der Bemerkung: «Ich begrüsste Avaloqs Engagement, 75 Neuabsolventen von schottischen Universitäten zu übernehmen; das ist eine hervorragende Nachricht für Absolventen in Edinburgh und ganz Schottland. Es ist eine substantielle Zahl von Ausbildungspositionen, die hier entstehen durch eine sehr respektierte, internationale Software-Gesellschaft, deren Lösungen von Dutzenden Banken in über 20 Ländern genutzt werden.»

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.77%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.87%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.35%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
pixel