Hat auch die Barclays Bank ihren Fall Birkenfeld? Das britische Finanzinstitut soll Milliarden mit Steuerdeals verdient haben, berichten die Medien.

Einer oder mehrere Whistleblower liessen Politikern interne Papiere zukommen, deren Aussage: Barclays habe ausgefeilte Anlageschemen ausgearbeitet, mit denen sich über Firmen auf den Cayman Islands und in Luxemburg Steuern umgehen liessen.

Der «Guardian» bekam Einblick in die Papiere und meldet, Barclays habe mit solchen Angeboten mehr als 1 Milliarde Pfund pro Jahr verdient. Auf der anderen Seite seien die Steuerumgehungs-Deals derart komplex, dass die britischen Steuerbehörden Probleme haben, sie zu durchschauen.

Barclays weist den darin enthaltenen Vorwürfe entschieden – «vigorously» – zurück. Die Bank meldet, sie arbeite prompt und transparent mit den Steuerbehörden Ihrer Majestät zusammen.

Zuviel intellektuelles Talent für Steueroptimierung?

Per Gerichtsbeschluss konnte Barclays die Zeitung dazu zwingen, die Dokumente von ihrer Website zu entfernen. Der «Guardian» behilft sich nun damit, den Inhalt der Papiere zu beschreiben.

Den Vorwurf, Barclays habe Gesetze gebrochen, hat noch keiner erhoben, aber der Fall ist Teil einer grösseren Entwicklung: Auch in Grossbritannien steigt der politische Druck auf die Banken – das Ziel: Sie sollen auf ausgeklügelte Steuersparmodelle verzichten. Lord Turner, der Leiter der Aufsichtsbehörde FSA, sagte gegenüber der «Financial Times», er fände es nicht schade, wenn «weniger intellektuelles Talent» für die Extreme der Steuerstrukturierung eingesetzt würde.

Wohl nicht ganz zufällig wird das Thema publizistisch angeführt vom Labour- und Gordon-Brown-nahen «Guardian». Im Fokus steht nun das Structured Capital Markets Team von Barclays. Es ist über hundert Leute stark und soll in seinem Fach zu den Besten gehören. Der «Guardian» zitiert Quellen, wonach «der Hauptzweck» dieser Abteilung darin bestehe, «Profite aus Steuerdeals zu ziehen».

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