Der Rohstoff-Spezialist und Mitbegründer von BörseGo, Jochen Stanzl, erwartet vorerst eine Abkühlung beim gelben Edelmetall, verbunden mit hohen Schwankungen.

Jochen_StanzlFür dieses Jahr habe man vermutlich die Hochs gesehen, sagt Jochen Stanzl (Bild). Der Rohstoff-Experte erwartet auch nicht, dass das Gold in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres stark steigt. Eher werde es starke Schwankungen zwischen 1'450 Dollar und 1'800 Dollar geben, wie er in dem RBS-Fachmagazin «Märkte & Zertifikate» erklärt.

Diese Entwicklung begründet Stanzl damit, dass sich das Gold – abgesehen vom Reflationsjahr 2009 – in einem steten Aufwärtstrend befunden habe. Und dabei seien die stärksten Preissteigerungen stets zwischen August und Februar zu beobachten gewesen. In diesem Jahr sei das Rekordhoch bereits im September mit 1'920 Dollar pro Unze erreicht worden.

Silber hat sich abgekoppelt

Vor diesem Hintergrund erklärt Stanzl: «Wir gehen davon aus, dass wir erst ab August 2012 wieder die Chance haben, über 2'000 Dollar zu gehen.»

Der Rohstoff-Experte stellt überdies fest, dass sich das Gold vom Silber abgekoppelt habe. Das liege vermutlich daran, dass Silber wie auch Platin und Palladium stark industriell genutzt würden und hier heute die Rezessionsängste stark hineinspielen würden.

Wichtige Widerstandsmarken

Konkret rechnet Stanzl beim Silber damit, dass es auf 25 Dollar fallen wird. Es könne sein, dass das Metall innerhalb einer Handeslwoche sogar unter diese Marke gehe. «Ganz wichtig ist dabei aus charttechnischer Sicht, das wir am Ende einer Handelswoche nicht mehr unter 25 Dollar schliessen. Ansonsten wäre der Aufwärtstrend seit 1999 beim Silber gebrochen», sagt der Rohstoff-Spezialist.

Die analoge Marke beim Gold liege bei 1'300 Dollar pro Feinunze, so Jochen Stanzl.