Letztlich steht und fällt alles mit der Frage, wer der so genannte Whistleblower ist. Oder gab es vielleicht weitere Mitwisser?

Soviel steht fest: Der Fall Hildebrand ist eine weitere Strophe des Abgesangs auf den Schweizer Finanzplatz. Heute Donnerstag wird sich zeigen, ob Nationalbankbank-Präsident Philipp Hildebrand seinen Kopf (kurzfristig?) retten kann.

Er will an einer Medienorientierung am Nachmittag aus seiner Sicht informieren und Fragen beantworten.

Zwei Hypothesen

Interessant ist in diesem Zusammenhang: Niemand ist bisher der Existenz des so genannten Whistleblowers genauer nachgegangen. Offenbar gibt es dabei zwei Möglichkeiten.

Erstens: Der Whistleblower ist der von der Bank Sarasin beschriebene Informatik-Mann, der, wie es die Bank explizit betont, kein Kundenberater ist. Falls dem so ist, kann die «Weltwoche» nicht belegen, dass Philipp Hildebrand die erwähnten Aufträge für die Devisentransaktionen gegeben hat. Denn es ist undenkbar, dass der Nationalbankpräsident telefonische Handelsaufträge an einen IT-Supporter gibt.

Ist das Problem viel grösser?

Ist die «Weltwoche» auf jemanden hereingefallen, der sich als Kundenberater ausgegeben hat?

Oder aber zweitens: Neben dem IT-Mann gibt es noch Leute im Hause Sarasin, die von dem Fall Kenntnis hatten und davon ebenfalls der «Weltwoche» berichteten. Dies deutet «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel an. Trifft dies zu, ist das Problem bei der Bank Sarasin wesentlich grösser, als das bislang angenommen wurde.

Ein Dutzend Leute informiert?

Konkret: Roger Köppel bekräftigte gegenüber der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens die Vorwürfe an Nationalbankpräsident Philipp Hildebrand.

Köppel sagte, der »zuständige Berater« von Sarasin habe der «Weltwoche» schriftlich versichert, der SNB-Präsident selber habe die Kauf- und Verkaufsaufträge gegeben. Verschiedene andere Quellen, die unabhängig voneinander seien, hätten dies der «Weltwoche» ebenso bestätigt.

«Rund ein Dutzend Leute in der Bank war über die Geschäfte Hildebrands informiert», so Köppel.

Oder war es die Ehefrau?

Zur Erinnerung: Am gestrigen Mittwoch hatte das Wochenmagazin bekanntgegeben, dass Hildebrand höchst persönlich die Währungsgeschäfte getätigt habe.

Die Nationalbank, die Prüfer der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) und die Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers waren zuvor zum Schluss gekommen, Kashya Hildebrand, also die Gattin von Philipp Hildebrand, habe die beanstandeten Dollar-Geschäfte ohne das Wissen ihres Mannes getätigt.

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