Am vergangenen Donnerstag war der Nationalbankpräsident noch überzeugt, in seinem Amt bleiben zu können. Seit heute ist das nicht mehr der Fall. Die Gründe.

Es sind mehrere Gründe, die Philipp Hildebrand zu seinem Meinungswandel bewogen haben, wie er am Montag an der Medienkonferenz in Bern erklärte.

Er habe seit Donnerstag mehr Zeit gehabt, über die Situation nachzudenken und dabei auch mit seiner Familie zu diskutieren.

Vehemenz dr Diskussion

Es sei ihm aber auch klar geworden, dass nach der Medienkonferenz vom letzten Donnerstag das Thema nicht vom Tisch sei. Die Konferenz sei positiv aufgenommen worden, aber die Debatte sei nicht gestoppt worden.

Ein weiterer Grund für die Neubeurteilung der Situation sei aber auch die Vehemenz gewesen, mit der die Diskussion seither geführt worden sei, sagte Hildebrand weiter.

Verschiedene Emails

Ausserdem seien seit Donnerstag drei neue Elemente aufgetaucht.

Erstens die Antwort des Kundenberaters der Bank Sarasin auf den Dollar-Kaufauftrag von Hildebrands Ehefrau Kashya Hildebrand. Zweitens habe er eine Kundennotiz gefunden, die das Gespräch des Sarasin-Beraters mit Kashya Hildebrand aufzeige: «If Kashya wants to buy more Dollars then you said to me it's fine to me».

Das dritte Element sei die Präzisierung des Kundenberaters, dass das Gespräch in der Galerie stattgefunden habe. Doch letztlich habe er keinen Beweis gehabt, dass er nicht gelogen habe, sagte Hildebrand.

Erschwerte Arbeit

Dies hätte die weitere Arbeit als Notenbankpräsident in einer ausserordentlich schwierigen Zeit allzu sehr belastet. Darum entschloss sich Hildebrand zum Rücktritt.

«Es war ein harter Prozess dahin zu kommen. Ich habe dieses Amt geliebt. Es war ein Riesenprivileg. Ich habe gekämpft wie ein Löwe in den letzten drei Wochen», sagte Hildebrand, doch es sei ihm zusehends bewusst geworden, dass er die Zweifel an seiner Person respektive an seinem Handeln nicht zerstreuen könne. 

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