Am  Samstag wagt die «Finanz und Wirtschaft» einen neuen Auftritt. Verlagsleiter Martin Coninx im Interview mit finews.ch zum Sprung nach langem Anlauf.

CONINX-Martin_FuW

Herr Coninx, wie unterscheidet sich die neue «FuW» von der alten?

Die Zeitung erscheint mit einer neuen Struktur – zwei Bünde anstatt vierBünde –  und das Design wird sanft aufgefrischt. Die Trennung zwischen Schweiz und Ausland in der Unternehmensberichterstattung wird aufgehoben. Der erste Bund enthält künftig die Unternehmensberichterstattung.

Was steht im zweiten Bund?

Die «FuW» deckt weiterhin lückenlos alle in der Schweiz kotierten Gesellschaften ab, nimmt aber eine globale Perspektive ein und verfolgt auch die relevanten ausländischen Unternehmen. Der Makrobetrachtung und den anlagestrategischen Themen auf Ebene der Anlageklassen – also Aktien, Bonds, Rohstoffe, Devisen, Emerging Markets, etc. - geben wir im zweiten Bund ein deutlich grösseres Gewicht als bis anhin.

Warum sind Sie überzeugt, dass sich die «FuW» im neuen Kleid nicht von ihrem Stammleser entfernt?

Durch die neue Struktur wird die Zeitung übersichtlicher und das bisherige inhaltliche Profil geschärft.

Warum ging es so lange, bis die «FuW» einen neuen Online-Auftritt wagte?

Wir haben neue Mitarbeitende eingestellt und mussten uns auch technisch erst neu aufstellen. Jetzt sind wir bereit, um der Nachfrage und den Ansprüchen aus dem Leser- und Werbemarkt mit unserem Angebot nachzukommen.

Warum haben Sie im Online einen geschlossenen Zugang gewählt?

Für einmaligen und qualitativ hochstehenden Inhalt führt auch in der digitalen Welt am Bezahlmodell kein Weg vorbei. Die angelsächsischen Finanzmedien praktizieren dies schon seit Jahren und sind inzwischen erfolgreich unterwegs.

Wie kann die neue «FuW» dem rückläufigen Aboverkauf ein Ende setzen?

Wir unterliegen, wie beinahe alle Printmedien, einem strukturellen Rückgang bei den Abonnements. Die neue Zeitung erleichtert Neulesern den Einstieg ins Print-Produkt und mit dem digitalen Angebot – damit meine ich Web, Tablets und Smartphones – sprechen wir bewusst Menschen an, welche in der Tendenz keine Zeitungen mehr lesen und/oder die Informationen zeitunabhängig und global abrufen möchten.

Printausgabe geschrumpft, Online-Redaktion massiv ausgebaut, was hat der Leser davon?

Die Printausgabe schrumpft inhaltlich in keiner Art und Weise. Die Inhalte werden bloss logischer und übersichtlicher strukturiert. Die Redaktion wurde für den digitalen Ausbau um fünf Redaktoren und zwei Infografiker erweitert.

Wir werden mit einer komplett integrierten Redaktion arbeiten, das heisst, alle unserer rund 50 Redaktoren arbeiten künftig für Print und für Digital. Die relevanten Themen werden wir digital täglich abdecken. Dadurch erhält der Leser ein noch besseres und umfassenderes Angebot.
 
Wie soll Ihre Rechnung damit aufgehen?

Vergleiche Aussage zur vorhergehenden Frage.

Print-Redaktion abgebaut, Qualität gehalten oder erhöht – das haben schon andere proklamiert, wie etwa die NZZ – , funktioniert hat's noch nie. Wie will das die «FuW» schaffen?

Nochmals: Die Printredaktion wurde in keiner Weise abgebaut. Im Gegenteil: Die «FuW» hat ihre redaktionellen Kapazitäten ausgebaut, ganz besonders im Bereich der Makro-Themen. Wir werden in Print und digital mit einer integrierten Redaktion arbeiten.

Das hat in der Schweiz in dieser Form auch noch kein Verlag so umgesetzt. Da beide Kanäle durch die gleiche Redaktion abgedeckt werden, stellen wir sicher, dass wir überall das gleiche Qualitätsniveau aufweisen.

 

Zur Medienmitteilung der Tamedia über die Neulancierung der «Finanz und Wirtschaft»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.02%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.74%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.38%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.47%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.39%
pixel