Das Amt für Wirtschaft warnt: Das Finanzzentrum Zürich muss sich stärker auf andere Branchen ausrichten, sonst hinkt es den anderen Wirtschaftsregionen hinterher.

Die Finanzbranche ist die wichtigste Branche im Raum Zürich. Doch der Ausblick für den Zürcher Finanzplatz ist wenig optimistisch, den die Ökonomen vom BAK Basel für das Zürcher Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) erstellt haben.

Für 2012 rechnet das Forschungsinstitut BAK mit einem Rückgang der Wertschöpfung im Finanzsektor von 2,1 Prozent. Die Beschäftigung soll um 3,1 Prozent zurückgehen, wie das AWA am Freitag per Communiqué mitteilte. Und die Schrumpfkur soll sich hinziehen. 

Bankenabhängigkeit wird zum Bremsklotz

Der Finanzsektor trug massgeblich dazu bei, dass die Stadt und ihr Umland 2011 noch ein BIP- Wachstum von 2,8 Prozent (nominal) verzeichnete und damit schweizweit die Poleposition einnahm.

Doch laut den Ökonomen des BAK Basel soll dieses BIP-Wachstum schon 2012 auf nur noch 0,2 Prozent zurück gehen, womit Zürich das Schlusslicht hinter allen anderen Wirtschaftsregionen sein werde.

Finanzplatz wird bis 2020 schrumpfen

Die Studie «Finanzplatz Zürich 2011», welche das AWA beim BAK in Auftrag gegeben hat, geht zwar davon aus, dass die Weltwirtschaft und der globale Finanzsektor von 2010 bis 2020 sogar noch leicht schneller wachsen wird wie in der Dekade zuvor.

Doch die Wertschöpfung des Zürcher Finanzsektors werde in diesem Zeitraum trotzdem nur mit 1 Prozent pro Jahr wachsen und hinter anderen Branchen hinterherhinken. Die Zahl der Erwerbstätigen werde voraussichtlich um durchschnittlich 0,3 Prozent pro Jahr schrumpfen.

Mehr Firmen aus «Clean Tech» und Life Sciences anlocken

Das AWA kündigte an, dass sich die Standortförderung des Kantons Zürich bemüht, die Abhängigkeit der Zürcher Volkswirtschaft vom Finanzsektor zu mindern. Sie will Zürich besonders für Firmen aus den Branchen Informations- und Kommunikationstechnologie, Life Sciences, aus dem Kreativsektor und dem Bereich «Clean Tech» noch attraktiver machen.

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