Bereits an der Enron-Pleite litt das Shareholder-Value-Konzept beträchtlich. Während der Finanzkrise wollten es viele Kritiker definitiv begraben.


 Falsch! Schreibt der Schweizer Vermögensverwalter Reuss Private in seinen neusten «Perspektiven», dem Kundenmagazin des Vermögensverwalters.  Roger M. Kunz (Professor an der Universität Basel) und Adriano B. Lucatelli (Managing Partner, Reuss Private) gehen in der neusten Ausgabe des Reuss-Private-Kundenmagazins «Perspektiven» dem Konzept des Shareholder value nach.

Falsche Anwendung

In einer fundierten Darstellung zeigen die Autoren, dass das Konzept viel besser war und ist als – leider allzu häufig – seine Anwendung. Genau dies kritisierte auch der frühere Konzernchef von General Electric, Jack Welsh im Jahr 2009, als er in einem Interview sagte: «Das Shareholder-Value-Konzept ist die blödeste Idee der Welt.» Gemeint war vielmehr die falsche Umsetzung in vielen Firmen.

Erfolgsrezepte

Als zielführend im Sinne des Shareholder-Value-Gedankens zählen die Autoren folgende Erfolgsfaktoren auf:

  • Kostenführerschaft und Differenzierung
  • Strategische Innovation
  • Förderung des Unternehmertums
  • Auf langfristigen Erfolg ausgerichtete Entschädigungsmodelle
  • Optimierung der Kapitalstruktur
  • Financial Engineering
  • Glaubwürdige Kommunikation
  • Differenzierte Preisgestaltung
  • Abspaltung oder Börseneinführung von Tochtergesellschaften

Podest und Pranger

Kunz und Lucatelli begnügen sich aber nicht mit der grauen Theorie. Auf einer ganzseitigen Übersicht stellen sie die Top 10 und Flop 10 von verschiedenen Indizes im Zeitraum von 2002 bis 2010 dar.

In der Schweiz, sind die Top-3-Wertschöpfer Nestlé (+63 Milliarden Dollar), ABB (+34 Milliarden Dollar) und Richemont (+19 Milliarden Dollar).

Die Flop-3 heissen UBS (-57 Milliarden Dollar), Novartis (-40 Milliarden Dollar) und Swiss Re (-36 Milliarden Dollar).

Wesentlich extremer ist die Spanne zwischen dem grössten Erfolg und dem grössten Misserfolg in den USA: Gewinner sind Apple (+277 Milliarden Dollar), Exxon Mobil (+149 Milliarden Dollar) und Chevron (+86 Milliarden Dollar).

Die grössten Verlierer sind: Citigroup (-243 Milliarden Dollar), General Electric (-220 Milliarden Dollar) und Pfizer (-210 Milliarden Dollar).

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.28%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.72%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.91%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.32%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.77%
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