Der Börsengang des Internetriesen nährt Hoffnungen für ein besseres IPO-Jahr. Aber darin stecken auch Gefahren für die Finanzbranche.

Dieses Jahr soll der Börsengang von Facebook endlich Tatsache werden. Experten warten schon lange auf das 100-Milliarden-Dollar-IPO, welches zum Highlight des diesjährigen IPO-Kalenders werden soll.

Facebook schrieb bisher eine Erfolgsgeschichte. Innert kurzer Zeit wuchs das soziale Netzwerk auf bis zu 800 Millionen Nutzer an, mit scheinbar weiterem unbeschränktem Wachstumspotenzial.

Die zentrale Frage, die sich Investoren nun stellen, ist, ob sich mit den digitalen Gütern, die Facebook vertreibt, auch hartes Geld erwirtschaften lässt.

Fleisch am Knochen oder purer Hype

Eine gewisse Skepsis gegenüber Börsengängen von Internet-Unternehmen ist in der Branche zu spüren, schreibt das «Handelsblatt».

Der Couponanbieter Groupon beispielsweise erfuhr vor seinem Börsengang Ende 2011 einen Hype – und enttäuschte seine Anleger mit sinkenden Kursen und wenig positiven Fundamentaldaten.

Google geht mit gutem Beispiel voran

Anleger fühlen sich an das Platzen der IT-Blase von 2001 erinnert. Dass es auch anders geht, hat Google bisher glanzvoll bewiesen. Seit dem Börsengang des Suchmaschinen-Giganten im August 2004 hat sich der Wert der Google-Papiere mehr als versechsfacht.

Zudem soll das Unternehmen laut «Reuters» am Donnerstag gute Jahreszahlen präsentieren, was zu einem erneuten Kurssprung führen könnte.

Facebook setzt den Trend

Mit dem grössten IPO des Jahres setzt Facebook aber auch ein Zeichen in der Branche. Sollte der Börsengang gut verlaufen, heizt dies das IPO-Klima an, bei einem negativen Ausgang des IPO müssen die Investmentbanker um ihre Erträge bangen.

Bei Facebook gibt es überdies für die Investmentbanker nicht so viel zu holen. Das Unternehmen verzichtet nämlich, wie dazumal Google, auf den Einsatz von kostspieligen Investmentbanken. Damit erhalten die Banken nicht wie üblich rund sieben Prozent an Gebühren, sondern nur rund einen Drittel davon.

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