Das im April abtretende Mitglied des SNB-Bankrats sieht trotz der Verschärfung des Regelments keine Angstkultur bei der Schweizerischen Nationalbank aufziehen.

SNB-Bankrat Fritz Studer hatte Anfang Jahr noch vor dem Einzug einer Angst- und Kontrollkultur gewarnt, als von der Nationalbankaufsicht striktere Regeln für die Verwaltung der Vermögen der Nationalbank-Elite gefordert wurden.

Das sieht er nun anders, wie er Balz Bruppacher von der «Neuen Luzerner Zeitung» in einem Interview erklärte: «Das neue Reglement lässt in der Verwaltung des eigenen Finanzvermögens nur noch zwei Varianten zu: erstens eine stark eingeschränkte Selbstverwaltung mit Konten und Depots bei der Nationalbank, zweitens eine Fremdverwaltung durch einen unabhängigen, der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht unterstellten Vermögensverwalter, der diverse Einschränkungen und Auflagen eingehen muss. Eine Angstkultur sollte dadurch nicht eintreten, da damit die Unsicherheiten eliminiert und die Risiken von Verletzungen stark reduziert werden.»

Keine negativen Auswirkungen auf die Talentsuche

Die Frage, ob die als heikel eingestuften Geschäfte der Herren Hildebrand, Danthine und Wiedmer unter dem neuen Regime noch reglementskonform wären, erübrige sich, meinte Studer, da diese Art von Geschäften gar nicht mehr möglich sei. Devisengeschäfte ab 20‘000 Franken sind für alle SNB-Angestellten bewilligungspflichtig.

Dass die SNB wegen des strengen Regimes für Eigengeschäfte künftig Rekrutierungsschwierigkeiten haben könnte, glaubt Studer nicht. Weil nun zwei Varianten für die Bewirtschaftung des Vermögens angeboten werden und so die Fremdverwaltung nicht ausgeschlossen werde, habe das neue Regime «keine negativen Auswirkungen auf die Talentsuche».
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