Die Finma-Verantwortlichen setzen auf eine konsequente «Qualitätsstrategie» für die Vermögensverwaltung in der Schweiz. Und sie wollen härter durchgreifen.

An der Finma-Jahresmedienkonferenz hat die Finma über Schlüsselthemen informiert, wie dem Communiqué vom Dienstag zu entnehmen ist.

Während Finma-Präsidentin Anne Héritier Lachat sich mit Ausführungen über Unabhängigkeit und Governance an die Medienvertreter wandte, sieht Finma-Direktor Patrick Raaflaub in einer «Qualitätsstrategie den einzig möglichen Weg», damit der Finanzplatz Schweiz in der obersten Liga mithalten kann.

Schutz der Finanzmarktkunden 

Denn für Raaflaub steht der Finanzplatz Schweiz und besonders das Schweizer Wealth Management vor «ausserordentlich grossen Herausforderungen», wie er an der Medienkonferenz erklärte. Damit die Vermögensverwaltung ihren internationalen Spitzenplatz halten könne, sei in dreifacher Hinsicht eine «Qualitätsstrategie» umzusetzen:

Die Finanzdienstleister seien für die Qualität der angebotenen Dienstleistungen verantwortlich, die Politik habe die Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen und regulatorischen Umfelds optimal auszugestalten, und die Finma müsse diese Anforderungen schliesslich in der täglichen Aufsichtsarbeit «aufmerksam und unbestechlich» überwachen, erklärte er lehrbuchmässig.

Regulierung ist für den Direktor also kein Hindernis, sondern «schafft Voraussetzungen, damit der Finanzplatz Schweiz überhaupt eine ‹Qualitätsstrategie› verfolgen kann».

«Weissgeldstrategie» und stärkerer Informationsaustausch

In ihrem im Februar 2012 veröffentlichten Positionspapier zu den Vertriebsregeln schlägt die Finma zum Schutz der Kunden deshalb auch ein neues Finanzdienstleistungsgesetz vor, weil die Schweiz beim Schutz der Kunden und Anlegern vielen Ländern hinterher hinke, so Raaflaub.

Um Qualitätsfragen geht es der Behörde neben offensichtlichen Risikofragen auch im grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungsgeschäft. «Es könne kein nachhaltiges Geschäftsmodell sein, Steuerhinterziehung von Ausländern zu ermöglichen oder stillschweigend zu dulden», heisst es. Die Finma unterstütze deshalb die Ausrichtung des Finanzplatzes auf versteuerte Gelder sowie auf einen stärkeren Austausch von Informationen im Aufsichts- und im Steuerbereich, unterstrich Raaflaub.

Überwachung verschärft

Vor dem krisengeschüttelten wirtschaftlichen Hintergrund und entlang ihres neuen Konzepts einer systematischen und risikoorientierten Aufsichtstätigkeit verstärkte die Aufsichtsbehörde im Jahr 2011 die Überwachung in besonders gefährdeten Bereichen.

Sie wies ausserdem die Beaufsichtigten in zahlreichen Aufsichtsgesprächen immer wieder auf zentrale Risiken hin, setzte neue Aufsichtsformen ein wie das Team Intensive Supervision im Bankenbereich und führte vermehrt eigene Vor-Ort-Untersuchungen durch.

Auch im Enforcement gewann sie durch die Optimierung ihrer internen Betriebsabläufe an Schlagkraft. Der Personalaufwand für die ungefähr 350-köpfige Behörde stieg ausserdem um 7 Millionen Franken auf 77,9 Millionen Franken.

 

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