Trotz Steuerstreit: Die Schweiz bleibt in Europa der Wirtschaftsstandort Nummer eins, wie die Heritage Foundation abermals zum Schluss kommt.

Gemäss dem jährlich von der The Heritage Foundation erstellten «Index of Economic Freedom» (Index für Wirtschaftsfreiheit) war 2011 kein ideales Jahr für die globale Ökonomie.

Die durchschnittliche Punktezahl aller eingestuften 184 Länder sank leicht auf 59,5 (auf einer Skala zwischen 0 und 100). Dabei bewertet die Heritage-Stiftung die länder nach 10 Freiheitsgraden in den vier Kategorien: Gesetze, Grösse des Staates, effiziente Regulierung, offene Märkte.

Die freisten Länder der Welt – für die Firmen

Die Spitzenplätze auf der globalen Rangliste verteidigten wie die 17 Jahre zuvor die beiden asiatischen Stadtstaaten Hong Kong und Singapur: 

1. Hong Kong (89,9 Punkte)

2. Singapur (87,5 Punkte)

3. Australien (83,1 Punkte)

4. Neuseeland (82,1 Punkte)

5. Schweiz (81,1 Punkte)

6. Kanada (79,9 Punkte)

7. Chile (78,3 Punkte)

8. Mauritius (77,0 Punkte)

9. Irland (76,9 Punkte)

10. USA (76,3 Punkte)

Europas Stern sinkt

31 von 43 europäischen Ländern erlitten Rückschläge auf der Heritage-Rangliste. Schuld daran seien die gestiegenen Staatsausgaben, kolportiert das «Business-Insider»-Magazin. 

Die Schweiz ist mit ihren 81,1 Punkten erstes unter den europäischen Ländern. Der mitteleuropäische Durchschnitt kam auf nur mehr 66,1 Punkte zu liegen.

Schweiz ist Nummer 1 in Europa

Die Schweiz punktet in den Augen der «The Heritage»-Analysten vor allem mit ihren offenen Handels- und Finanzmärkten, mit hoher Produktivität sowie mit ihren ausgeprägten Rechtsschutz für das geistige Eigentum. Sie weist eine vergleichsweise tiefe Steuerbelastung und moderate Fiskalquote auf und fördert so Firmengründungen. 

Damit gehört die Schweiz zu den fünf «freisten» Ländern. Ihr ärgster Konkurrent unter den Wirtschaftsstandorten, Irland, folgt in der Rubrik «weitgehend freie» Länder (70 bis 80 Punkte), vor Dänemark, Luxemburg, England, Holland, Estland, Finnland, Zypern, Schweden, Deutschland und Österreich.

Frankreich auch von den Kapverden geschlagen

Frankreich folgt mit nur einem Rang Vorsprung auf Portugal erst an 67. Stelle (mit 63.2 Punkten) auf der Weltrangliste, gleich hinter den Kapverdischen Inseln. Spanien findet profiliert sich als Wirtschaftsstandort an 36. Stelle (69,1 Punkte), hinter Tschechien auf Platz 30 (69,9 Punkte).

Sogar Bulgarien, Rumänien und Polen (Rang 61, 62 und 63) sind in den Augen der amerikanischen Heritage-Stiftung wirtschaftsfreundlicher als Frankreich.

Italien schneidet noch schlechter ab

Die Heritage-Analysten bemängeln, dass der französische Staat nach wie vor weite Teile der Wirtschaft dominiert und Hauptaktionär in vielen teilstaatlichen Firmen bleibt. 

Allerdings schneidet unser südliche Nachbarstaat noch schlechter als der westliche: Italien findet sich erst auf Platz 92 wieder (58,8 Punkte), hinter Mexiko (54. Rang, 65,3 Punkte) und Malaysia (53. Rang, 66,4 Punkte)

BRIC-Länder gar nicht so gut

Die vielgelobten, austrebenden Wirtschaftsnationen Brasilien (99. Rang, 57,9 Punkte), Russland (144. Rang, 50,5 Punkte), Indien (123. Rang, 54,6 Punkte) und China (138. Rang, 51,2 Punkte) schneiden überraschend schlecht im Ranking für Wirtschaftsfreiheit ab. 

Besser sind Mexiko (54. Rang, 65,3 Punkte) oder Indonesien (56,4)Rang 114,

Rote Laterne ist Nordkorea

An letzter Stelle figuriert Nordkorea, hinter den Unterdrückungsländern Zimbabwe und Kuba. Afghanistan, Irak, Sudan, Somalia, aber auch Liechtenstein wurden nicht bewertet.

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