Griechenland könne den Euro geordnet oder ungeordnet verlassen. Letztere Variante müsse unbedingt verhindert werden, so UBS-Experte George Magnus.

Der für seine streitbaren Analysen bekannte UBS-Ökonom George Magnus sieht zwei Szenarien für einen möglichen Euro-Exit Griechenlands – und im Sinne ganz Europas und eigentlich der gesamten Weltwirtschaft gebe es nur einen Weg. Und zwar einen von der EU gesteuerten, geordneten «Grexit», wie das Wirtschaftsmagazin «Business Insider» schreibt.

Ein Ausstieg sei abhängig von zwei weiteren Voraussetzungen. Erstens, müsse die Europäische Zentralbank (EZB) dem Land weiterhin freiwillig Geld leihen, damit ein Kollaps des griechischen Bankensystems verhindert werde und damit auch der Anleihenmarkt von anderen angeschlagenen Ländern wie Spanien oder Italien gestützt werde.

Den Griechen nicht das Zepter übergeben

Zweitens müssten sich die Finanzminister damit befassen, die Schulden Griechenlands zu restrukturieren und einen möglichen Teilausfall in Kauf nehmen.

Zudem sollten die Führer der Eurozone jetzt reagieren, bevor das griechische Volk das Sagen habe, sonst komme es zum ungeordneten Ausstieg. «Ein Griechenland-Ausstieg sollte von allen Möglichkeiten wie die Pest betrachtet werden», sagte Magnus laut «Business Insider».

Negativspirale verhindern

Denn sollte Griechenland Pleite gehen, würde dies nicht nur Griechenland in eine tiefe Depression stürzen, sondern ganz Europa beeinträchtigen. Und da viele Schwellenländer von Europa abhängig seien, wären auch diese von einer ungeordneten Griechenland-Pleite betroffen, so Magnus weiter.

Sollte das Wachstum in den Emerging-Markets abgeschwächt werden, hätte dies wiederum Einfluss auf das Wachstum in den USA und Europa, da die westlichen Märkte auch auf das Wachstum in den Schwellenländern setzten. Eine Griechenland-Pleite würde also eine Negativspirale ankurbeln, kommt der UBS-Ökonom zum Schluss.

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