Auch Sparen will gelernt sein. Gemäss einer Studie von Ernst & Young sind viele Sparmassnahmen von Banken und Versicherungen gar nicht nachhaltig.

Rund 90 Prozent der Banken und 75 Prozent der Versicherungen haben in den letzten zwei Jahren Sparmassnahmen ergriffen. Während die Kostenschere allseits präsent ist, variieren die Umsetzungsansätze zwischen Banken und Versicherungen stark.

Der vorliegende «Cost Efficiency Survey» beruht auf einer repräsentativen Umfrage, die Ernst & Young im Februar 2012 durchgeführt hat. Dabei wurden Entscheidungsträger von 23 grossen Banken und 10 Versicherungen der Schweiz befragt. Die mittels Online-Fragebogen erarbeitete Studie wurde in dieser Form zum ersten Mal durchgeführt.

 

Banken erachten es für am wichtigsten, existierende Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu überdenken. Bei Versicherungen steht hingegen die Vermeidung von Doppelabläufen im Vordergrund (siehe Grafik).

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Bezüglich der angestrebten Sparziele herrscht mehrheitlich Einigkeit: Rund 50 Prozent der befragten Banken und Versicherungen wollen zwischen 5 und 10 Prozent sparen. Rund 38 Prozent setzen das Sparpotenzial zwischen 10 und 20 Prozent an (siehe Grafik).

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Ein erstaunliches Ergebnis der Ernst & Young-Studie ist zudem, dass rund 70 Prozent der getätigten Einsparungen nicht nachhaltig sind. Die meisten Spareffekte sind rasch verpufft. Lediglich 30 Prozent der Sparbemühungen zeigen auch nach drei Jahren noch Wirkung.

Sparen muss gelernt sein

Gründe für die Kurzlebigkeit der Sparbemühungen bei Banken und Versicherungen gibt es laut Ernst & Young verschiedene. So würden beispielsweise die Unternehmen oft auf die Einführung und nicht auf die effektive Umsetzung der Sparmassnahmen achten. Oft seien handle es sich auch nur um temporäre und isolierte Massnahmen.

Auch werde bei den Sparbemühungen nicht auf Konsequenzen oder nachhaltige Veränderungen in der Unternehmenskultur geachtet, oder es werde schlicht und einfach an den falschen Orten gespart.

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