UBS-CEO Sergio Ermotti und CS-Präsident Urs Rohner forderten am Annual Dinner von Avenir Suisse ein gemeinsames Vorgehen von Finanzplatz und Bundesbehörden.

«Nirgends ist dieses Land in Fragen des Finanzplatzes auch nur halbwegs geeint», stellte Gerhard Schwarz, Direktor von Avenir-Suisse zu Beginn des von der Denkfabrik veranstalteten Annual Dinner fest.

«Eine solche Divergenz zwischen Finanzplatz und Behörden finden Sie in keinem anderen Land», doppelte Gastredner Urs Rohner, Präsident der Credit Suisse, nach.

In der Hochfinanz regiert kein Markt

Die Verunsicherung werde von der Konkurrenz gnadenlos ausgenutzt, warnte Gastredner Nummer zwei, UBS-CEO Sergio Ermotti.

Rohner warnte insbesondere vor den Staatsinterventionen im Ausland. Dass keine Banken vom Markt verschwänden, führe zu Wettbewerbsverzerrungen, hielt der CS-Präsident fest: «Wer gut durch die Krise gekommen ist, wird nicht belohnt.»

Einigkeit gefordert

Um im zunehmend härteren Kampf der Finanzplätze zu bestehen oder sogar zu gewinnen, brauche die Schweiz einen Aktionsplan forderten die beiden Schweizer Grossbankenchefs an diesem Abend:

  • Bei der Regulierung gelte es, die Bewilligungsprozesse von Finanzprodukten wie Fonds oder ETF zu straffen und das Überschiessen zu vermeiden.
  • Bei den Steuern drängten sich die Abschaffung der «anachronistischen» Stempelsteuer und ein zügiges Vorgehen bei der Unternehmenssteuerreform III auf.
  • Beim Human Capital wünschten sich die Banken die erleichterte Rekrutierung von Spezialisten auch aus Nicht-EU-Ländern.
  • Und bei der Finanzmarktinfrastruktur stelle sich die Frage: «Was wollen wir selber machen? Und mit wem können wir zusammenarbeiten?»

Rohner und Ermotti forderten die Behördenvertreter auf, mitzuziehen.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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