Das Investment-Research der meisten Banken sei viel zu träge, findet der Anlageexperte Thomas J. Caduff und hat IndexPerformer.com lanciert.

Herr Caduff, die Börsenstimmung ist derzeit alles andere als berauschend, doch ausgerechnet jetzt lancieren Sie einen neuartigen Research-Dienst. Ist das der richtige Zeitpunkt dafür?

Absolut. Der Finanzsektor befindet sich in einem historischen Veränderungsprozess. Mit IndexPerformer.com unterstützen wir jene Anleger, die ihre Analysekosten dabei markant senken, Zeit sparen und optimal investieren wollen.

Das müssen Sie genauer erklären.

Mit «optimal» meine ich, wirklich global diversifiziert Geld anlegen, also in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen. Mit Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Products (ETCs/ETNs) wird dies relativ einfach und günstig möglich.

Caduff_2Und welche Rolle spielt dabei nun IndexPerformer.com?

Jeden Montag bis 12 Uhr erstellen wir Chart-Signale für derzeit 94 Aktien-, Zins- und Rohstoff-Indizes, und zwar in Original-Währung des Index und in Schweizer Franken. Damit liefern wir eine effiziente und günstige Anleitung für alle Entscheidungen beim Kauf und Verkauf von ETFs und Exchange Traded Products ETPs, die via SIX Swiss Exchange angeboten werden. Ein vergleichbares Angebot liefern wir für 164 Indizes in Deutschland, die an der Börse Frankfurt (Xetra) gehandelt werden.

Worin liegt der Mehrwert?

Ich kenne kein anderes Research in Europa, das Prognosen in unterschiedlichen Währungen ausspricht, was meiner Meinung nach extrem wichtig ist. Sie würden sich wundern, wie gross der Performance-Unterschied des gleichen Index in verschiedenen Währungen sein kann. Uns interessieren ausschliesslich die grossen Trends und ihre Wendepunkte. Tagesschwankungen sind für unseren Denkansatz bedeutungslos. Dies erklärt unsere überdurchschnittliche Trefferquote.

Woher nehmen Sie das Know-how um IndexPerformer.com zu betreiben?

Unser Team studiert jeden Sonntag bis ins kleinste Detail von jedem Aktien-, Zins-, Rohstoff- und Währungs-Index den Ein-Jahres-Chart und den Fünf-Jahres-Chart – in Original-Währung des Index respektive in Schweizer Franken umgerechnet (Ausgabe Schweiz) und in Euro umgerechnet (Ausgabe Deutschland).


«Die gute alte Fundamentalanalyse ist viel zu träge»


Stimmen die Kursverläufe überein, gibt es das Signal IN für einen Aufwärtstrend respektive das Signal OUT für einen Seitwärts- oder Abwärtstrend. Zusätzlich liefern wir drei IN-Ratings für das optimale Timing. Sie haben folgende Bedeutung: 1 = Stark kaufen (Ausbruch), 2 = Kaufen (Anstieg) und 3 = Abbauen (Ermüdung).

Ist die Fundamentalanalyse nicht wesentlich genauer und zuverlässiger?

Gerade in stürmischen Börsenzeiten zeigt sich schonungslos, dass die «gute alte» Fundamentalanalyse viel zu träge ist. Was interessiert es Investoren, inmitten der weltweiten Schuldenproblematik, ob eine Aktie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8 oder 9 hat? Sie stürzt an einem Tag einfach mal 5 Prozent ab – egal, was Analysten nach tagelanger Analyse dazu schreiben.

Und was lässt sich daraus schliessen?

Dies schlägt sich auch in der hohen Volatilität vieler Indizes nieder. Diese neue Ausgangslage an den Märkten haben wir voll erkannt und generieren deshalb unsere Chart-Signale ausschliesslich mit Technischer Analyse, die laufend an Bedeutung gewinnt.


«Viele Trends sind schwer beschädigt»


An manchen Tagen kommen heute 70 Prozent und mehr des Umsatzes an der New York Stock Exchange (NYSE) im «High Frequency Trading» und «Algorithm Trading» zustande – Handelsstrategien, die sich stark auf Technische Analyse abstützen.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den nächsten Monaten?

Charttechnisch sieht eine Mehrzahl wichtiger Indizes sehr negativ aus. Die Trends zahlreicher bekannter Indizes sind auf viele Monate hinaus schwer beschädigt. Unser Motto lautet denn auch seit Wochen «Cash is King». Unsere Abonnenten sind damit sehr gut gefahren und happy, wie ich zahlreichen E-Mails entnehmen kann.

An wen richtet sich IndexPerformer.com?

Vor allem an Privatanleger jeglicher Grösse und Finanzintermediäre (Vermögensverwalter) aus der Schweiz und Deutschland.

Welche Ziele haben Sie sich bis wann gesetzt?

Seit Ende April 2012 steht IndexPerformer.com dem breiten Publikum zur Verfügung. Unser Ziel ist es, Anlegern aufzuzeigen, dass sie damit quasi eine Versicherung abonnieren, um nur jene Indizes im Depot zu haben, die steigen, also ein positives Momentum besitzen, und gleichzeitig Indizes aus ihrem Depot entfernen – respektive gar nicht kaufen – die müde sind oder fallen.


«Einen hohen Preis bezahlten die Kollegen»


Sofern Sie mit Ihrer Frage die Anzahl Abonnenten meinten, so lautet die Antwort in einem ersten Schritt 500, was absolut realistisch ist, wie die bisherigen Reaktionen zeigen.

Wer steckt hinter IndexPerformer.com?

IndexPerformer.com wird vom Schweizer Research- und Medienunternehmen ICN Trust Finance AG betrieben, das ich 1989 in Zürich gegründet habe. Wir publizieren unter anderem auch die wöchentlichen YouQuant.com – ETF- und ETP-Flash's (Ausgaben Schweiz und Deutschland), die zu den führenden Publikationen ihrer Art im deutschsprachigen Raum zählen.


«Wir könnten heute Nachmittag auf den Knopf drücken»


Die Kosten für den Aufbau von IndexPerformer.com waren überschaubar. Einen hohen Preis bezahlten aber die Kollegen und ich punkto Zeitaufwand. Seit Herbst letzten Jahres gab es kein freies Wochenende mehr. Aber es hat Spass gemacht.

Wie sehen Ihre Expansionspläne aus?

Wir haben die Chart-Signal-Matrix für alle ETFs, die an den Börsen von Hongkong und Singapur gehandelt werden, in der Schublade. Wir könnten heute Nachmittag auf den Knopf drücken. Unser Potenzial in Europa ist jedoch dermassen gross, dass wir zuerst vor unserer Haustür möglichst viele Anleger mit dem Service zufrieden stellen wollen.


Das Jahresabonnement Chart-Signale (Schweiz) kostet 480 Euro, das Jahresabonnement Chart-Signale (Deutschland) 720 Euro, exklusive Schweizer Mehrwertsteuer. Jeden Montag bis 12 Uhr erhalten die Abonnenten das entsprechenden Chart-Signal-Paket per E-Mail in PDF-Form.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.34%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.75%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.8%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.46%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.64%
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