Der Goldpreis entwickelte sich in der ersten Jahreshälfte unspektakulär. Doch das könnte sich ab Mitte Jahr mit der indischen Hochzeitssaison ändern. 

Die Prognosen über die weitere Entwicklung des Goldpreises sind so kontrovers wie seit langem nicht mehr. Doch für die Goldbugs gibt's Hoffnung.

Diese ruht auf den Indern, die ganz verrückt nach Gold seien — besonders wenn sie heiraten, wie «börse.ARD.de» berichtet.

Experten behaupten, dass der Goldpreis ab Anfang Juli regelmässig steigt, wenn in Indien die Hochzeitssaison beginnt. Zufall oder nicht: Just zu Beginn des Monats Juli startete Gold einen neuen Anlauf, die Marke von 1'600 Dollar zu erklimmen und zu übersteigen.

Indien zweitgrösster Goldmarkt

Als fundamentale Gründe werden festliche Aktivitäten wie das christliche Weihnachtsfest, das chinesische Neujahrsfest und nicht zuletzt die Hochzeitssaison in Indien für die steigende Nachfrage nach Schmuckgold angeführt wie finews.ch auch schon berichtete.

Indien ist nach China der zweitgrösste Goldmarkt der Welt. Zumindest, wenn von echtem, also physischem Gold die Rede ist — und nicht von Goldzertifikaten, Goldaktien oder anderem Papiergold. In Indien läuft die Hochzeitssaison von November bis Februar, und zwar nach dem Ende des Monsunregens.

Geldpolitik ist einflussreicher

Rohstoffexperten warnen jedoch davor, zu hohe Erwartungen aus diesen Beobachtungen zu hegen. Privatanleger sollten saisonale Effekte besser nicht überbewerten oder auf Basis rein saisonaler Effekte an den Finanzmärkten aktiv werden. Saisonale Effekte allein begründen noch lange keinen Trend.

Die Spekulation auf weitere geldpolitische Lockerungen in den nächsten Monaten könnte einen grösseren positiven Einfluss auf den Goldpreis ausüben als indische Hochzeitsfeiern, sagen Rohstoffspezialisten.