Eine Umfrage eines US-Anwaltsbüros ergab, dass in vielen Finanzinstituten bewusst unethisch oder gar widerrechtlich vorgegangen wird.

Die Whistleblower-Kanzlei Labaton Sucharow führte die Studie bei 500 Unternehmen in der Finanzbranche in den USA und Grossbritannien durch. Den Studienteilnehmern wurden Fragen zu persönlicher Ethik, Ethik am Arbeitsplatz und Corporate Culture sowie mögliche Vergehen gestellt.

Ein Ergebnis: Verstösse gegen Ethik und Gesetz scheinen in der Finanzbranche an der Tagesordnung zu sein. 26 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Verstösse am Arbeitsplatz direkt mitbekommen haben.

Weiter glaubt rund ein Viertel, dass man in der Finanzindustrie unethisch oder gar illegal vorgehen muss, um erfolgreich zu sein. Und 45 Prozent der Befragten würden möglicherweise eine Straftat wie Insider-Trading begehen, wenn sie mit zehn Millionen Dollar Gewinn straffrei davonkommen würden.

Verstoss weit verbreitet

Gründe für die hohe Bereitschaft zum Rechtsverstoss fanden die Anwälte ebenfalls. Denn rund ein Drittel der Studienteilnehmer gab an, dass sie sich durch den Bonus oder hohe Löhne gezwungen sehen, unethisch oder illegal vorzugehen.

Wie weit solche Verstösse gegen Ethik und Recht verbreitet ist, zeigt eine weitere Studienfrage: Nur 41 Prozent der Befragten glauben, dass in ihrem Unternehmen definitiv nicht unethisch oder illegal Geschäfte gemacht werden, damit das Unternehmen erfolgreich ist.

Aufgepasst: Viele würden zum Whistleblower

Interessant ist hingegen auch, dass 94 Prozent zum Whistleblower werden würden und ihren Arbeitgeber verpfeifen, wenn sie die Sicherheiten wie ein sicherer Arbeitsplatz oder Barabgeltungen erhalten würden, die vom SEC Whistleblower Program versprochen werden.

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