Der jüngste Hype in der Startup-Welt dreht sich um eine Finanz-Tech-Firma. Square entwickelt eine mobile Kasse und einen mobilen Kreditkartenleser für jedermann.

Nach dem Facebook-IPO-Debakel wurde es für Tech-Unternehmen schwieriger, neue Investoren an Land zu ziehen. Nicht so für Square. Das Unternehmen hat derzeit eine neue Finanzierungsrunde am Laufen, und gestern meldete es dabei eine Zusammenarbeit mit Starbucks: Die Kaffeefirma investiert 25 Millionen Dollar.

Zugleich tritt Starbucks-CEO Howard Schultz in den Verwaltungsrat einSquare-CEO Jack Dorsey verkündete den Deal in einem offenen Brief. Dorsey ist im übrigen bekannt als Gründer von Twitter.

Was uns das angeht? Vielleicht allerhand. Denn sowohl Starbucks als auch Square arbeiteten bislang unabhängig daran, unseren Umgang mit Geld zu revolutionieren. Das führende Technologie-Magazin «Fast Company» wählte beide unlängst unter die zehn innovativsten Finanzkonzerne der Welt – Square auf Rang 1, Starbucks auf Rang 2 (mehr dazu hier).

Wozu braucht es da noch Bancomaten?

Denn Starbucks hatte selber letztes Jahr eine App eingeführt, mit der die Kunden (allerdings nur im US-Markt) Geld heraufladen können; mittels eines Barcodes können sie dann an der Theke die Lattes oder Cappuccinos bezahlen. Die App wurde inzwischen gegen 26 Millionen Mal für Transaktionen verwendet worden.

square1

Square wiederum, gegründet 2010 in San Francisco, hat zwei Produkte, die uns eventuell einen grossen Schritt weiterbringen auf dem Weg zur digitalen Brieftasche: erstens ein Gerätchen, mit dem sich jedes Smartphone in ein Lesegerät für Kredit- und Bankkarten verwandeln kann. Und zweitens eine App, die ebenfalls alles bietet, um Ihr Tablet kurzerhand in eine Ladenkasse zu verwandeln.

Die Square-Technologie wird bisher hauptsächlich von Kleinunternehmern eingesetzt. Doch in der neuen Partnerschaft mit Starbucks beweise seine Firma, dass sich ihre Technologie auch für Grossunternehmen eigne, so Jack Dorsey. Denn bald wird Square in 7'000 Starbucks-Filialen zum Einsatz kommen. 

Unternehmenswert: 3,2 Milliarden Dollar

Die Starbucks-Investition ist nur ein Teil der Fundraising-Runde von Square. Insgesamt zieht das Unternehmen derzeit 200 Millionen Dollar Neukapital an Land, zu einem Aktienpreis von 11.14 Dollar. Square wird somit momentan mit 3,2 Milliarden Dollar bewertet – womit sich der Firmenwert innert eines Jahres verdoppelt hat (so Berechnungen des Online-Magazins «Business Insider»).

Bei der derzeitigen Finanzierungsrunde steht Square das Private-Equite-Unternehmen Rizvi Traverse Management zur Seite. Dieses hatte schon Gelder für Twitter und Playboy gewonnen und soll nun dafür sorgen, dass Square im Bereich der mobilen Bezahlung mit Branchengrössen wie Google oder PayPal spielen kann.

Wer steht dahinter? Was bietet es?

Der Name Jack Dorsey ist in der Tech-Szene bestens bekannt, immer noch ist er Verwaltungsratspräsident bei der Kurznachrichten-Firma. Neben Dorsey gehören Tristan O'Tierney und Jim McKelvey zu den Square-Gründern.

Square ist ein simpler Bezahlservice für mobile Geräte und soll sowohl Kleinst- als auch Grossunternehmen die Bezahlung via Mobiltelefon oder Kreditkarte ermöglichen.

square2

Das Unternehmen hat einen Mini-Kartenleser entwickelt, nicht grösser ist als eine Streichholzschachtel, der an ein mobiles Gerät wie einem iPhone, iPad oder Android-Phone oder Tablet angeschlossen wird. Mit einer Anmeldung bei Square kann so jedes noch so kleine Geschäft einfach ein Kreditkarten-Terminal zur Bezahlung einrichten.

Zudem gibt es eine App für die Bezahlung bei Square. Kunden können sich über die App mit einem Geschäft verbinden und die Bezahlung so über das Mobiltelefon abwickeln und brauchen die Kreditkarte gar nicht mehr. Weiter sehen sie, welche Geschäfte in der Nähe Bezahlung per Square ermöglichen. Zudem können Geschäfte ihren Square-Kunden Treue-Rabatte gewähren und sehen jederzeit, was welcher Square-Kunde konsumiert hat.

Hier eine Demonstration des bekannten Internet-Unternehmers Kevin Rose.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.66%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.26%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel