Eine familiendominierte Bank in der Rechtsform wie die Ihre könnte sich trotz jahrhundertlanger Tradition dereinst mit weichenstellenden Fragen konfrontiert werden. Wie beantworten Sie Fragen von Kunden zu diesem Thema?

Die Kinder der Partner sind noch zu jung, um sagen zu können, ob sie in das Familienunternehmen einsteigen werden. Wenn diese sich aber für die Aufgabe eignen und auch gewillt sind, der Bank als Partner beizutreten, dann ist der Generationenwechsel sichergestellt. Man muss bedenken, dass die Ausbildung eines angehenden Partners viele Jahre in Anspruch nimmt. Deshalb werden wir Partner bis gegen 70 Jahre alt, bis ein potenzieller Nachfolger soweit ist. Bei uns sind der älteste Partner 58 und der jüngste Partner 45 Jahre alt. Um schon heute in der langfristigen Optik eine einwandfreie operative Tätigkeit der Bank sicher zu stellen, hat Rahn & Bodmer in den letzten Jahren eine klare Organisationsstruktur mit einer effizienten Geschäftsleitung geschaffen.


«Wir favorisieren seit geraumer Zeit den ganzen Rohstoffsektor»


Welche Vermögensstruktur empfehlen Sie einem wohlhabenden Kunden Ihrer Bank?

Unsere Kernkompetenz ist die individualisierte Vermögensverwaltung und –beratung. Um Ihre Frage beantworten zu können, müsste ich zuerst sowohl die Anlagebedürfnisse wie auch die Risikobereitschaft und Risikofähigkeit des Kunden in Erfahrung bringen. Generell sind wir gegenüber Anlagen — Aktien und Obligationen — in Finanzunternehmen wie auch in europäische Staatsobligationen sehr zurückhaltend. Wir favorisieren dagegen seit geraumer Zeit den ganzen Rohstoffsektor inklusive Edelmetalle. Um die nötige Flexibilität und Anlagetransparenz zu haben, sind aufgrund der langen Rücknahmefristen in unseren Portfolios nur noch ganz vereinzelt Alternative Anlagen anzutreffen. Was sich der Investor jedenfalls merken müsste: Traumrenditen gehören ins Reich der Träume.


Christian Rahn, 56, studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und erwarb dort das Doktorat. Er besitzt das Anwaltspatent für den Kanton Zürich.

Zusammen mit seinem Bruder Peter R. Rahn hat er 1990 die väterlichen Anteile an der 1750 gegründeten Privatbank Rahn & Bodmer übernommen. Seither ist er unbeschränkt haftender Partner der Bank. Deren verwaltete Vermögen werden mit 12,5 Milliarden Franken (per Januar 2012) angegeben. Von 1991 bis 2009 war er Vorstandsmitglied der Vereinigung Schweizerischer Privatbankiers, 1996 bis 1999 amtete er als deren Präsident. Christian Rahn bezeichnet sich als leidenschaftlicher Berggänger. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.35%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.79%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.87%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.34%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.66%
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