Kommt Gold als Geld wieder? Die «Grand Old Party» erklärt den Golddollar zum Parteiprogramm.

Gold_miniDer Goldstandard gewinnt in der Geldpolitik an Popularität. Die US-Republikaner wollen ihn am Parteikonvent von nächster Woche zum festen Bestandteil ihrer Wirtschaftpolitik machen.

Nach bald 5 Jahren expansivster Geldpolitik macht sich insbesondere in den USA die Meinung breit, dass man sich den Weg zurück zu Wachstum und Wohlfahrt nicht mit Gelddrucken pflastern kann. 

GOP verlangt die Wiedergeburt der Goldkommission

Die GOP («Grand Old Party) , wie die republikanische Partei in den USA kurz genannt wird, verlangt eine Revision der US-Zentralbank Fed und die Schaffung einer Goldkommission, welche sich um die Anbindung des Dollars an das Gold kümmern solle. Konkret: Der Parteiausschuss, welcher derzeit das neue Programm ausarbeitet, will eine nationale Kommission, welche «Wege sucht, um den Wert des Dollars zu fixieren», so seine Sprecherin gegenüber Dow Jones.

Bereits sei von republikanischer Seite ein entsprechender Vorstoss im amerikanischen Kongress eingebracht worden, sagte die Abgeordnete Marsha Blackburn der «Financial Times» zitiert.

Reagans Kommission beliess alles beim Alten 

So eine Goldkommission hätte allerdings eine lange Reihe an theoretischen, empirischen und praktischen Fragen zu beantworten, meint die «FT».

Eine Goldkommission wurde bereits einmal von Ronald Reagan 1981 geschaffen – 10 Jahre nachdem Richard Nixon die Anbindung des Dollars an den Goldstandard während der Ölkrise aufgehoben hatte. Mit dem Ergebnis, dass alles beim Alten blieb.

Andererseits blieb etwa der Goldpreis in den letzten Dekade äussert volatil und stieg um über 500 Prozent. Die Inflation erwies sich hingegen trotz Ausweitung der Zentralbankbilanz als sehr stabil.

Im weiteren würde eine Rückkehr zu einem fixen Geldangebot das Fed der Fähigkeit berauben, Nachfrageschocks mit Zinsanpassungen zu begegnen, kommentiert die «Financial Times» weiter. Fed-Chef Ben Bernanke hatte mit ähnlichen Argumenten schon mehrmals vor dem Goldstandard gewarnt. Unlängst erinnerte er zum Beispiel bei einer Rede an der Georgetown University daran, dass die USA im 19. Jahrhundert mehrere Blasen und Zusammenbrüche erlebten, welche gerade durch die Starrheit des Währungssystems betont wurden.

Krugman kritisiert «Goldene Fessel»

Paul Krugman kritisierte denn auch die geplante Rückkehr zum Goldstandard als «Goldene Fessel», die massgeblich zur Ausbreitung der Grossen Depression beigetragen habe. Die Republikaner, so der Wirtschaftsnobelpreisträger, wollten die Geldpolitik auf einer Doktrin aufbauen, die in früheren Jahren komplett versagt habe.

«Merken Sie sich, dass die unablässigen Warnungen vor einer galoppierten Inflation als Folge der ausgeweiteten Bilanz des Fed falsch, falsch und nochmals falsch sind», meint der Ökonom. Frei schwankende Wechselkurse hätten sich bei der Krisenbewältigung in Polen, Schweden oder Irland als zentral erwiesen.