Sarasin-CIO Burkhard Varnholt untersucht drei aktuelle Grossprobleme und zieht Schlüsse für Anleger. Für Index-ETFs zeichnet er indirekt ein eher trübes Bild.

In der aktuellen Ausgabe der Anleger-Informationen «Standpunkte» geht Sarasins Chief Investment Officer auf drei spezifische Problemstellungen der heutigen Zeit ein – das Wachstum privater oder staatlicher Schulden, die präzedenzlosen demografischen Veränderungen und die heimlichen Defizite der westlichen Sozialversicherungswerke.

Die Schuldenkrise in westlichen Ländern sieht Sarasin-CIO Burkhard Varnholt als eine offenkundige Schwäche der westlichen Demokratien an. Die Politik vermeide eine nachhaltige Finanzpolitik und versuche gleichzeitig durch expansive Geld- und Fiskalpolitik den sozialen Frieden zu wahren.

Nachhaltigkeitsrisiken analysieren

Dass Schuldenkrisen aber auch positiv überwunden werden können, hätten schon einige Beispiele gezeigt, etwa die lateinamerikanische Schuldenkrise aus den 1980er Jahren, die internationale Bankenkrise aus den später 1980er Jahren oder die asiatische Schuldenkrise.

Aus der Analyse der drei Problemstellungen zieht Varnholt auch Schlüsse für Anleger. Diese sollen in einem ersten Schritt sämtliche Anlagen danach beurteilen, inwiefern sie gegenüber wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder ökologischen Nachhaltigkeitsrisiken exponiert sind.

Sicheren Hafen gibt es nicht mehr

Zweitens müsse die Frage nach «sicheren Anlagen» neu formuliert werden. Den sichere Hafen der Staatsanleihen gebe es in dieser Form nicht mehr, weshalb die darauf basierende Portfoliotheorie nicht mehr funktioniere.

«Drittens könnten sich Indexanlagen oder Buy-and-Hold-Ansätze in der Vermögensverwaltung als Holzwege ins kommende Jahrzehnt entpuppen. Das wird einerseits daran liegen, dass vielen Wertpapierindizes die entscheidende Nachhaltigkeitsanalyse noch fehlt, anderseits es in einer derart dynamischen Welt einfach unvernünftig ist, die strategische Vermögensallokation dem «Tempomat» eines «Buy-and-Hold»-Ansatz zu überlassen», schreibt Varnholt.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.61%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.49%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.39%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.23%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.28%
pixel