Das gelbe Edelmetall hat in den letzten Wochen ein einzigartiges Comeback gefeiert. Drei Ereignisse begünstigten die Goldpreis-Entwicklung. Was jetzt?

Positiv auf den Goldpreis wirkte sich zum einen die Ankündigung der amerikanischen Notenbank, eine weitere monetäre Lockerung (Quantitative Easing, QE3) durchzuführen, was bereits am traditionellen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole angedeutet worden war.

Zum anderen war es die Absicht der Europäischen Zentralbank (EZB), künftig Anleihen in unbegrenztem Ausmass zu erwerben, die das Edelmetall stimulierte.

Gute Börse ist gut für Gold

Hinzu gesellte sich schliesslich der Beginn der Hochzeitsaison in Indien, was sich traditionell günstig auf die Entwicklung des gelben Edelmetalls auswirkt, weil die physische Nachfrage steigt. Diese drei Faktoren trieben das Gold bis nahe an die Marke von 1'800 Dollar je Unze heran.

Nicht zu vergessen ist auch, dass eine günstige Entwicklung an der Aktienbörse generell auch die Notierungen beim Gold vorteilhaft beeinflussen. Und das war in den letzten paar Wochen zusätzlich der Fall.

UBP sieht Konsolidierung

Gemäss den Rohstoff-Experten der Genfer Union Bancaire Privée (UBP) hat das Gold aus technischer Sicht nun den oberen Rand eines aufsteigenden Korridors erreicht. Mit anderen Worten, das gelbe Edelmetall könnte vorerst eine Verschnaufpause einlegen und sich auf etwa 1'750 Dollar pro Unze konsolidieren, bevor es – aller Wahrscheinlichkeit nach – ein Niveau oberhalb der 1'800 Dollar-Marke testen dürfte.

Im Zuge dieser Übergangsentwicklung empfehlen die Auguren der UBP, einen Blick auf Goldminenaktien zu werfen, die aktuell recht günstig notieren. Allerdings sollten Anleger wissen, dass gerade diese Anlageklasse äusserst volatil reagiert und schon für manche böse Enttäuschung gesorgt hat.

Inflation wieder ein Thema

Vor diesem Hintergrund können sich «Goldbugs» aber auch weiterhin aufs gelbe Edelmetall selber konzentrieren und die in nächster Zeit zu erwartenden Rückgange als Chance für weitere Zukäufe betrachten – denn langfristig ist auch gemäss UBP-Experten die Gold-Hausse absolut intakt.

Ein neuerliches Absacken der Notierungen in die Gegend von 1'500 Dollar pro Unze schliessen die meisten Goldexperten aus, zumal die Förderkosten generell wieder gestiegen sind und die Probleme im Zusammenhang mit der Euro-Krise und der Verschuldungssituation in den USA in der Praxis respektive langfristig überhaupt nicht gelöst sind. Auffallend auch, dass das Thema Inflation in den Betrachtungen vieler Analysten wieder viel grösseren Raum einnimmt.