Das alte Verdienstmodell der Finanzberatung steht vor grossen Umwälzungen. Gemäss Umfrage von AXA Wealth wollen Kunden aber für Beratung nicht zahlen.

Die Briten gehen in Sachen Kostentransparenz und Einführung eines Gebührenmodells in der Finanzberatung voraus.

Ab 2013 müssen Finanzberater ihren Kunden die reine Beratungsleistung in Rechnung stellen. Nur falls ihre sich Kunden ausdrücklich damit einverstanden erklären, dürften Vermögensberater beim herkömmlichen Kommissionssystem bleiben.

Die meisten Engländer zahlen nicht für Beratung

Die meisten Leute zahlen heute auch in England nichts für die Beratung. Die Finanzberater leben von den Kommission auf den verkauften Produkten und dem Anlageerfolg. Das fördert die Gefahr, dass der Berater das Produkt mit der grössten Kommission vorzieht. Diesen Interessenskonflikt will die neue Regel «Retail Distribution Review» aus der Welt schaffen will.

Gemäss dem englischen Verband für unabhängige Vermögensberater könnte eine umfassende Beratung für die Anlage von 25'000 Pfund durchaus 750 Pfund kosten, berichtet das britische Vermögensverwaltungs-Portal  «This is Money».

Ein Heer neuer «Do it Yourself»-Investoren

Gemäss einer eben veröffentlichten Umfrage von AXA Wealth, des Vermögensverwaltungsarms des Versicherungskonzerns, sei eine Mehrheit der Kunden nicht bereit, bei Finanzgeschäften etwas in voraus zu zahlen, berichtet Fachmagazin weiter.

  • 54 Prozent der Investoren, die in der Studie angaben, einen Finanzberater zu haben, kündigten an, ihre Anlageentscheide fortan selber zu fällen und den Berater nur noch in komplizierten Fällen, wie der Anlage von Pensionsgeldern, anzugehen.
  • Das könnte Millionen von neuen «Do it Yourself»-Investoren (DIY) kreieren, schreiben die Studienautoren.

Viele neue Finanzportale

In England haben sich findige Vermögensverwalter einschliesslich der grossen wie die AXA mit diversenen Finanz- und Beratungsportalen auf das Heer neuer DIY-Investoren vorbereitet. Sie haben zugleich ein Wirrwarr an Gebühren und Gebührenmodellen kreiiert. 

Eine Umstellung des Gebührenmodells kündigt etwa der Finanzexperte Marco Chinni auch für die Schweiz als unausweichlich an. Ein Termin steht hier noch aus.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.65%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.48%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.15%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.44%
pixel